„Krone“-Kommentar

Zelenskijs Gratwanderung

Kolumnen
12.04.2025 06:00

Nach der angeblichen Gefangennahme von zwei Chinesen, die aufseiten der Russen in der Ukraine gekämpft haben sollen, hat sich der ukrainische Präsident Wolodimir Zelenskij ziemlich vehement auf Peking eingeschossen. Er veröffentlichte ein Video, das die Gefangenen zeigen soll, und erklärte, über Informationen zu verfügen, wonach „viele weitere chinesische Staatsbürger“ in den Reihen der russischen Armee kämpfen würden.

Das stelle „Chinas erklärtes Eintreten für Frieden infrage“, schrieb der ukrainische Außenminister in der Folge im Auftrag von Zelenskij, und es untergrabe die Glaubwürdigkeit Pekings als Mitglied des UNO-Sicherheitsrates.

Das sind schwere Unterstellungen, die von China vehement zurückgewiesen wurden. Es gebe keine Grundlagen für diese Behauptungen. Peking habe seine Bürger stets aufgefordert, sich von Gebieten mit bewaffneten Konflikten fernzuhalten und sich nicht an militärischen Aktionen der einen oder der anderen Seite zu beteiligen.

Für Kiew ist ein möglicher Konflikt mit China eine Gratwanderung. Denn die Teile, aus denen die Ukraine die in diesem Krieg so wichtigen Drohnen zusammenbaut, kommen aus China.

Sollte Präsident Xi Jinping finden, Zelenskij provoziere ihn zu sehr, könnte er die Lieferungen jederzeit aussetzen. Auf dem Schlachtfeld hätte das für Kiew verheerende Folgen.

Dieselben Teile liefern die Chinesen übrigens auch an die Russen...

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