Statussymbol
Banden in Südamerika verdienen jetzt mit Haarraub
Seit drei Jahren wachse der Markt für Echthaar-Perücken und vor allem Haarverlängerungen, sogenannte Extensions, in Südamerika, berichtet Menschenrechtlerin Diana Pito aus Kolumbien gegenüber dem "Spiegel". Das echte Haar sei länger haltbar als künstliches, daher sei es so beliebt. Vielerorts würden Frauen angeworben, ihr Haar zu verkaufen.
Kein Wunder, importierten laut "El Pais" doch allein die USA seit 2011 Haare im Wert von rund 980.000 Euro. In Großbritannien sollen mit Echthaarverlängerungen pro Jahr 70 Millionen Euro umgesetzt werden. Doch die Nachfrage ist größer als das Angebot - so kommt es in Südamerika immer öfter zu Übergriffen auf Frauen.
Einer Bekannten etwa sei ihr Haar vor einem Jahr von zwei Männern auf dem Motorrad abgeschnitten worden, so Pito, die Frau sei dabei verletzt worden. Ähnliche Vorfälle werden aus Argentinien, Brasilien und vor allem Venezuela berichtet. Dort ist es in letzter Zeit zu so vielen Fällen gekommen, dass sich selbst Präsident Nicolas Maduro einschaltete. Die Polizei müsse "mit harter Hand gegen die Mafia vorgehen", forderte der venezolanische Staatschef. "Unsere Mädchen sind heilig."
Vor allem in Einkaufszentren werden Frauen regelmäßig wegen ihrer Haarpracht überfallen, berichten lokale Medien. Konkrete Zahlen von Polizei und Justiz gebe es zum Haarraub aber nicht, so der "Spiegel". Das liegt unter anderem daran, dass viele Opfer keine Anzeige erstatten - viele haben Angst vor der Rache der kriminellen Banden.
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