Vor Urteil gelassen

Berlusconi: “Bin bereit, in Gefängnis zu gehen”

Ausland
28.07.2013 13:06
Kommenden Dienstag soll es zu einem Urteilsspruch im sogenannten Mediaset-Prozess kommen, in welchem Ex-Premier Silvio Berlusconi Steuerbetrug vorgeworfen wird. Bereits vor dem Richterspruch zeigte sich der Polit-Veteran gelassen und meinte, er sei bereit, ins Gefängnis zu gehen. Er werde keine sozialen Dienste als Alternative zur Haft akzeptieren, so Berlusconi.

"Ich bin kein Krimineller, der neu erzogen werden muss. Ich bin fast 77 Jahre alt und hätte Recht auf Hausarrest. Sollte ich verurteilt werden und wenn das Gericht diese Verantwortung übernimmt, gehe ich ins Gefängnis", sagte der Politiker im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Libero" am Sonntag.

Politiker ist optimistisch, Verurteilung zu entgehen
Berlusconi, dem im Mediaset-Prozess vier Jahre Haft und ein Verbot drohen, öffentliche Ämter auszuüben, zeigte sich "ziemlich optimistisch", dass es zu keiner Verurteilung kommen werde. "Man kann mich nicht verurteilen, das Kassationsgericht kann nur meine Unschuld anerkennen", erklärte Berlusconi. Aus den Dokumenten würde klar hervor gehen, dass er seit Jahren keine direkte Rolle bei der Verwaltung seiner Mediengruppe Mediaset spiele. Daher könne man ihm nicht Steuerbetrug vorwerfen. "Seit Jahren kümmere ich mich nicht mehr um das Mediengeschäft", betonte Berlusconi.

"Ich habe einen Monat lang nicht geschlafen. In der Nacht wachte ich auf, blickte an die Decke und dachte an all das, was man mir angetan hat. In wenigen Monaten ist es zu acht Urteilen gegen mich gekommen", klagte der 76-Jährige.

"Ich werde die Regierung nicht stürzen"
In Bezug auf die Zukunft der Regierung von Premier Enrico Letta, die seine Mitte-rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL) unterstützt, sagte der Medienzar: "Ich werde die Regierung nicht stürzen, Lettas Demokratische Partei (PD) wird sie stürzen. Sollte ich verurteilt werden, würde die PD nicht akzeptieren, weiter mit einer Partei zu regieren, deren Chef inhaftiert und von allen öffentlichen Ämtern verbannt ist", kommentierte Berlusconi.

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