Hunderte Verletzte

Erdbeben in China fordern Dutzende Todesopfer

Ausland
22.07.2013 17:57
Durch zwei schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind am Montag über 80 Menschen ums Leben gekommen, Hunderte wurden verletzt. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das erste Beben mit einer Stärke von 5,9 um 7.45 Uhr Ortszeit (1.45 Uhr MESZ) westlich von Beidao in einer Tiefe von 9,8 Kilometern. Eineinhalb Stunden später erschütterte ein zweites Beben mit einer Stärke von 5,6 in rund 10,1 Kilometern Tiefe die Region. Die chinesische Erdbebenbehörde sprach von einem Beben der Stärke 6,6.

Durch die Erschütterungen wurden mehr als 21.000 Gebäude schwer beschädigt und mehr als 1.200 stürzten ein. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua waren die Beben nicht nur in der Provinzhauptstadt Lanzhou, sondern auch in Xian, der Hauptstadt der Nachbarprovinz Shaanxi, zu spüren.

Präsident kündigt "umfassende Anstrengungen" an
Die Behörden schickten 10.000 Zelte, 30.000 Decken, 5.000 Feldbetten und 10.000 Schlafsäcke in das Katastrophengebiet. Etwa 2.000 Soldaten sowie zahlreiche Polizisten und Rettungskräfte seien in die Region entsandt worden, berichtete Xinhua. Heftige Regenfälle könnten laut Wettervorhersage ihren Einsatz erschweren. Die Provinzregierung von Gansu stellte Hilfen von umgerechnet rund 630.000 Euro bereit. Chinas Präsident Xi Jinping kündigte "umfassende Anstrengungen" an.

"Unsere Fabrik hat nur ein Stockwerk, aber als ich auf den Hof rannte, sah ich ein 18-stöckiges Gebäude wild schwanken", schilderte ein Angestellter einer Medikamentenfabrik im besonders schwer getroffenen Bezirk Min. Ein Landwirt berichtete, er habe einen "Knall" gehört. "Ich bin hinausgelaufen und habe das Beben sofort gespürt", sagte er.

Das Staatsfernsehen zeigte Bilder von Dörfern mit trümmerübersäten Straßen. Das Erdbeben löste demnach auch Erdrutsche aus, die Häuser unter sich begruben. Allein im Bezirk Zhang stürzten nach Behördenangaben fast 400 Gebäude ein, Tausende weitere wurden beschädigt. In 13 Städten des Bezirks brachen die Kommunikationsverbindungen zusammen.

Beben in der Region keine Seltenheit
Im Westen Chinas sind Erdbeben sehr häufig. In der Provinz Sichuan waren Anfang des Jahres rund 200 Menschen bei einem Beben der Stärke 6,6 getötet worden (siehe Infobox). Fünf Jahre zuvor waren in derselben Provinz fast 90.000 Menschen durch ein Erdbeben gestorben.

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