"War einvernehmlich"

Buben missbraucht: Zweieinhalb Jahre Haft für Kärntner DJ

Österreich
15.07.2013 17:15
Ein 34 Jahre alter DJ und Eventmanager aus Klagenfurt ist am Montag unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs minderjähriger Buben und Jugendlicher zu zweieinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Der Mann zeigte sich zu den Vorwürfen teilweise geständig. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Zum Schutz der acht Opfer fand die Verhandlung großteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Neben Missbrauch hatte die Staatsanwaltschaft dem Kärntner auch vorgeworfen, kinderpornografische Foto- und Videoaufnahmen von seinen Opfern bekommen und diese teilweise mit einem Bekannten getauscht zu haben. Zudem bezahlte der 34-Jährige seine Opfer für den Missbrauch - 100 bis 500 Euro bekamen die Jugendlichen jedes Mal.

34-Jähriger: "Sexualkontakte waren einvernehmlich"
Der Angeklagte sagte zu seiner Verteidigung, die Sexualkontakte mit den Minderjährigen seien einvernehmlich gewesen. Er stritt ab, seinem Bekannten kinderpornografisches Material überlassen zu haben. Dieser habe sich mit ihm anfreunden wollen und deshalb Material an ihn weitergegeben. Einen gegenseitigen Austausch habe es aber nicht gegeben.

Ein psychiatrischer Sachverständiger hatte dem Angeklagten attestiert, sich stark zu jugendlichen Männern hingezogen zu fühlen. Es liege aber keine Geisteskrankheit im Sinne des Gesetzes vor.

Als Zeuge sagte auch ein heute 27 Jahre alter Kärntner aus, der angab, im Jahr 1997 - als damals Elfjähriger - vom Angeklagten mehrmals missbraucht worden zu sein. Er sei von ihm mit Computerspielen gelockt worden und habe nach jedem der Übergriffe 1.000 Schilling bekommen. Der Zeuge sagte, er leide noch heute unter Schlafstörungen und könne keine Beziehungen aufbauen. Der 34-Jährige bestritt diese Vorwürfe.

"Er hat Kinder prostituiert"
Die Staatsanwältin forderte eine unbedingte Freiheitsstrafe. Der Angeklagte sei zwar geständig, bereue aber seine Taten nicht. "Meines Erachtens hat er Kinder prostituiert. Es ist geradezu davon auszugehen, dass er seine Taten fortsetzen wird", so die Juristin.

Der Verteidiger sagte, sein Mandant habe sich intensiv mit seinen Taten auseinandergesetzt und sei sich bewusst, dass er "etwas Grobes und Entsetzliches" getan habe. Der Angeklagte habe "versprochen", keine Minderjährigen mehr zu missbrauchen.

Dem Richter sagte der Angeklagte am Ende der Verhandlung, dass er sich bei seinen Opfern entschuldigen wolle. Er habe inzwischen auch eine Therapie begonnen. Der 34-Jährige erbat sich nach der Urteilsverkündung drei Tage Bedenkzeit. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.

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