Bürgermeister jubelt

Projekt-Aus: Doch kein „Mini Dubai“ in Budapest

Außenpolitik
06.02.2025 16:31

Der oppositionelle Bürgermeister in Ungarns Hauptstadt Budapest jubelt. Denn das äußerst umstrittene „Mini Dubai“-Projekt der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán ist gescheitert. Das Projekt mit mehreren Wolkenkratzern hätte mithilfe eines Investors aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem verlassenen Gelände eines Güterbahnhofes realisiert werden sollen. Doch nun hat die Stadtregierung ihr Vorkaufsrecht ausgeübt.

Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrages zwischen dem ungarischen Staat und dem Investor Eagle Hill aus den Emiraten im Jänner sollte eigentlich der Startschuss für das scharf kritisierte Luxusprojekt gegeben werden. Dabei handelt es sich um eine Fläche von 85 Hektar zu einem Kaufpreis von 50,9 Milliarden Forint (in etwa 125 Mio. Euro), der in drei Raten bezahlt werden soll.

Auf dem Gebiet waren Wolkenkratzer in Höhe von 250 bis 500 Metern in Sichtweite von so bedeutenden Budapester Sehenswürdigkeiten wie der Prachtstraße Andrássy út, dem Heldenplatz (Hősök tere) oder dem Stadtwäldchen (Városliget) geplant. Das Projekt war in den ungarischen Medien als „Mini-Dubai“ oder „Maxi-Dubai“ bekannt, zuletzt war es offiziell „Grand Budapest“ genannt worden. Nun hat laut den Worten von Kanzleiminister Gergely Gulyás die Stadtregierung die Verantwortung für die Entwicklung des Gebietes und alle Pflichten übernommen.

Bürgermeister: „Das Interesse von Budapest hat gesiegt“
Die Regierung Orbán habe einen Rückzieher gemacht, jubelte der Budapester Bürgermeister Gergély Karácsony daraufhin auf Facebook (siehe Posting oben). Anstelle des „Mini-Dubai“ habe das Interesse von Budapest gesiegt. „Wir haben von unserem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht, wobei Budapest alle Bedingungen erfüllen wird, die der arabische Milliardär im Kaufvertrag übernommen hatte“, schrieb Karácsony. Anstelle von Wolkenkratzern soll nun ein grünes, nachhaltiges Wohnviertel namens Parkstadt entstehen.

In ungarischen Medien ist allerdings von einer möglichen „Falle“ für den Budapester Oberbürgermeister die Rede. Denn zahlreiche Umbauten auf dem Bahnhofsareal müssen mit Orbáns Regierung koordiniert werden. Hier wird nicht davon ausgegangen, dass das rechtskonservative Kabinett dem Grünen-Politiker Karácsony keine Steine in den Weg legen möchte.

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