Straße blockiert

Geisterfahrer von mutigen Lenkern in Salzburg gestoppt

Österreich
11.04.2013 10:14
Das hätte schlimm enden können: Ein Pensionist wendete im morgendlichen Frühverkehr beim Autobahndreieck in Wals in Salzburg seinen Wagen und fuhr in die falsche Richtung weiter. Er touchierte ein entgegenkommendes Auto, hielt aber nicht an. Ein mutiger Lkw- und ein Pkw-Lenker stoppten die Geisterfahrt schließlich nach sieben Kilometern. Sie schnitten dem Mann den Weg ab.

Der Pensionist (75) aus Elixhausen war um 6 Uhr in Salzburg-Nord auf die A1 Richtung Deutschland aufgefahren. Beim Autobahndreieck wurde ihm das bewusst. Er wollte zurück und wendete. Der Mann fuhr in der Folge auf dem Überholstreifen in die falsche Richtung, und das im morgendlichen Berufsverkehr. Auf Höhe der Schwarzenbergkaserne touchierte er mit der Fahrerseite den Wagen eines Gmundners, blieb aber trotzdem nicht stehen.

"Ich hörte die Geisterfahrermeldung im Radio. Dann sah ich schon aus dem Lieferinger Tunnel die Scheinwerfer entgegenkommen", schildert Wolfgang Stickel (50, Bild) aus Saxen (OÖ), der zu dieser Zeit mit seinem Lkw Richtung Deutschland unterwegs war. "Er hat mit der Lichthupe auf sich aufmerksam gemacht. Ich habe ihn auch angeblinkt, aber er hielt nicht an. Dann schaltete ich die Alarmblinkanlage ein, schaute, ob es vom Verkehr her geht, und fuhr ihm zwischen mittlerer Spur und Überholspur entgegen."

"Ich habe nur daran gedacht, was passieren kann"
Michael Sanio (43, Bild 2) aus Mondsee, der mit seinem Audi hinter Stickel unterwegs war, erkannte, was dieser vorhatte. "Der Geisterfahrer stand schon, gab aber plötzlich wieder Gas. Ich glaube, er wollte noch irgendwie neben dem Lkw durch", erzählt Sanio. Das verhinderte er rasch. "Ich fuhr auf die Überholspur, um ihn dort einzuzwicken." Der 75-Jährige blieb schließlich stehen. Wenige Minuten später war auch schon die Polizei zur Stelle. Der verwirrte Mann wurde angezeigt.

Wolfgang Stickel und Michael Sanio haben geholfen, ohne eine Sekunde zu zögern. Angst um sich selbst hatten sie dabei keine. "Ich habe nur daran gedacht, was passieren kann, wenn der weiterfährt. Da könnte es Tote geben. Und wäre er mit seinem Fiat Uno in meinen Lkw gekracht, wäre mir nichts passiert", so Stickel.

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