Kongress zu Ende

China: Präsident Xi will “chinesischen Traum” erfüllen

Ausland
17.03.2013 11:16
Chinas neuer Staats- und Parteichef Xi Jinping hat das Milliardenvolk zu gemeinsamen Anstrengungen aufgerufen, um den "chinesischen Traum" einer starken und wohlhabenden Nation zu verwirklichen. Zum Abschluss der Jahrestagung des Volkskongresses rief der 59-jährige neue Präsident dafür auch zu Vertrauen in den "Sozialismus chinesischer Prägung" auf. Er werde "hart arbeiten" und sich bemühen, den Erwartungen der Menschen gerecht zu werden, versprach der neue chinesische Führer.

Auch der "Hedonismus und der großspurige Lebensstil" sollen beendet werden. Die Regierung werde unter seiner Führung mit großer Entschlossenheit gegen die Korruption kämpfen.

Budget: Deutliche Steigerung der Militärausgaben
Die knapp 3.000 Delegierten in der Großen Halle des Volkes billigten am Sonntag zum Abschluss ihrer zweiwöchigen Sitzung noch den Haushalt mit einer deutlichen Steigerung der Militärausgaben um 10,7 Prozent. 

Vor dem Hintergrund der neu entflammten Inselstreitigkeiten mit seinen Nachbarn sagte Xi, die Streitkräfte müssten ihre Schlagkraft verstärken. "Alle Soldaten und Offiziere der Volksarmee und der chinesischen Militärpolizei müssen, geführt von der Partei, dazu fähig sein, Schlachten zu gewinnen." Das Militär müsse "die nationale Souveränität und Sicherheit" schützen.

Scheidender Regierungschef in der Kritik
Wegen massiver Investitionen zur Ankurbelung der nur noch langsamer wachsenden Wirtschaft steigt das Haushaltsdefizit im Vergleich zum Vorjahr um 400 Milliarden auf 1,2 Billionen Yuan (147 Milliarden Euro). Für dieses Jahr gibt die Regierung ein vorsichtiges Wachstumsziel von 7,5 Prozent vor. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde war im vergangenen Jahr laut offiziellen Angaben um 7,8 Prozent gewachsen - so langsam wie seit 13 Jahren nicht mehr.

Der Haushalt wurde nur mit 509 Gegenstimmen und 127 Enthaltungen angenommen, was auf Widerstand unter den Delegierten schließen ließ. Auch der aus Altersgründen ausgeschiedene Premier Wen Jiabao musste für seinen letzten Rechenschaftsbericht immerhin 101 Nein-Stimmen und 44 Enthaltungen hinnehmen. Wegen unzureichender Reformbemühungen seiner Regierung und des Reichtums seiner Familie war der 70-Jährige zuletzt in die Kritik geraten.

Das nicht frei gewählte chinesische Parlament hat noch nie eine Vorlage abgelehnt, demonstriert aber meist mit Gegenstimmen und Enthaltungen seine Unzufriedenheit.

Beobachter sehen Stabilität und Kontinuität in Kabinett
Vier Monate nach dem Generationswechsel in der Parteiführung hatte der Volkskongress die Ernennung des neuen Regierungschefs Li Keqiang und eine Neubildung des Kabinetts gebilligt. Die Umbildung deute auf Stabilität und Kontinuität, wie Beobachter meinten. So sind von den 25 Ministern im neuen Kabinett nur zehn auch neu ernannt, während 15 für eine weitere Amtszeit bestätigt wurde.

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