Es klingt kurios: Ein Mühlviertler hatte seine kriminelle Vorgeschichte verschwiegen, durfte aber weiter die Schulbank in der Linzer Sicherheitsakademie drücken. Nun gab es eine unvorhergesehene Wendung: Er flog raus. Der Grund liegt aber nicht in seiner Vergangenheit als Ex-Häfenbruder.
Nun also doch! Jener Mühlviertler, der es trotz Verurteilung und Haft in die Linzer Polizeischule geschafft hatte, musste gehen. Am 20. September rüstete er – unfreiwillig – ab, gab Uniform und Dienstwaffe zurück. Es gibt kein Zurück in die Sicherheitsakademie oder die Linzer Inspektion, wo er als Schüler zugeteilt war.
„Es gab eine Verfehlung“
„Ja, es läuft ein Verfahren zur Dienstauflösung“, bestätigt die Landespolizeidirektion auf „Krone“-Anfrage. Warum der spät berufene Nachwuchsbeamte doch noch gehen musste, dürfe man aus rechtlichen Gründe nicht sagen – nur, dass es eine Verfehlung gab. Diese habe aber nichts damit zu tun, dass der Mühlviertler auf dem Einstellungsfragebogen seine kriminelle Vorgeschichte vergessen hatte. Denn er musste seine Haft in Deutschland, die er wegen des Verkaufs von verbotenen Medikamenten bzw. Nahrungsergänzungsmitteln ausgefasst hatte, nicht angeben, weil sie schon lange her und außerdem offiziell getilgt war.
Bei Justiz hinausgeflogen
Bei der Justiz, wo der nunmehrige Ex-Polizeischüler als Wachbeamter angeheuert hatte, war er auch hinausgeflogen, als aufkam, dass er einmal auf der anderen Seite der Zellentür gewesen war. Ehemalige Justiz-Kollegen hatten ihn bei der Polizei auffliegen lassen, weil sie ihn beim gemeinsamen Schießtraining wiedererkannt hatten.
Der Weg zum Arbeitsgericht ist dem Ex-Polizeischüler möglich, eine Klage auf Wiedereinstellung sei aber aussichtslos.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.