"Notbremse" gezogen

Krankenkasse stellt gegen FC Lustenau Insolvenzantrag

Sport
04.03.2013 11:49
Für den Erste-Liga-Klub FC Lustenau wird es ernst: Die Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) hat bereits in der vergangenen Woche einen Insolvenzantrag gegen den FC Lustenau eingebracht. Die erste Tagsatzung bei Gericht sei für Ende März anberaumt, erklärte Johannes Simma aus der Direktion der VGKK. Die Größenordnung des ausstehenden Betrags wollte Simma nicht kommentieren, in Medien wurde die Summe von 100.000 Euro kolportiert.

Simma wies darauf hin, dass die VGKK die Beiträge des FC Lustenau bis vor zwei, drei Wochen stets pünktlich erhalten habe, dann seien die Zahlungen aber ins Stocken geraten. Auf eine entsprechende Nachfrage beim Verein habe man "keine ordentliche Antwort" bekommen, sagte Simma. So sei der Krankenkasse - auch vor dem Hintergrund der Medienberichte der vergangenen Wochen - kein anderer Weg geblieben, "als die Notbremse zu ziehen". Dazu sei die VGKK verpflichtet.

Klubchef spricht von 850.000 Euro Schulden
Vereinspräsident Dietmar Sperger bestätigte am Montag die Vorgangsweise der VGKK. In einem Interview mit dem ORF bezifferte er die Verbindlichkeiten auf 850.000 Euro, für 600.000 davon hafte er privat. Er gab sich optimistisch, die Differenz von 250.000 Euro aufzutreiben: "Diese Größenordnung könnte eventuell ausfinanziert werden."

Sperger, der über die Sponsoringbeiträge seiner Vermögensverwaltungsfirma Prometheus in den vergangenen Jahren "einen siebenstelligen Betrag" in den Verein gesteckt haben will, bekräftigte seine Absicht, bis 21. März einen Sanierungsplan vorzulegen, der die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs bis zum Sommer gewährleiste.

Wie der ORF weiter meldete, habe die Staatsanwaltschaft am Montag bestätigt, dass die Ermittlungen gegen Sperger wegen Untreue und Betrugs nach wie vor laufen.

Doppelverträge von Spielern?
Bereits im Juni 2012 waren Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten bei Lustenau aufgetaucht. Damals war bei der Staatsanwaltschaft Graz eine anonyme Anzeige gegen Sperger eingebracht worden. In den Monaten danach war immer wieder von Ermittlungen gegen den Präsidenten wegen des Verdachts der Untreue und des Betruges die Rede. Ende Jänner 2013 berichteten die "Vorarlberger Nachrichten" zudem davon, dass bei Hausdurchsuchungen Doppelverträge von Spielern aufgetaucht sein sollen.

Abstieg droht
Sollte der FC Lustenau in die Insolvenz schlittern, ist jedenfalls die Abstiegsfrage in der Ersten Liga geklärt. Lustenau müsste die Liga verlassen, der Tabellenneunte würde im Juni in die Relegation gegen den Meister der Regionalliga Ost gehen. Die Vertreter der Regionalligen Mitte und West ermitteln den zehnten Teilnehmer der Ersten Liga 2013/14.

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(Bild: KMM)



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