Die italienische Abreibung in Paris ist auch für Didier Deschamps schwer zu verdauen gewesen. „Ich versichere Ihnen, dass es schmerzt und es muss jeden schmerzen. Aber ich bleibe bei den Fakten“, sagte Frankreichs Fußball-Teamchef.
Die Fakten: 1:3 gegen Italien zum Auftakt der Nations League, eine überforderte und ideenlose B-Elf, nur drei Schüsse auf das Tor in 90 Minuten. In drei Tagen gegen Belgien müsse „es wieder in die richtige Richtung“ gehen.
Dabei begann alles ganz wunderbar im Pariser Prinzenpark. Bradley Barcola traf in der zwölften Sekunde und damit so früh wie kein Franzose vor ihm. Bis zum Freitagabend hielt Bernard Lacombe die Bestmarke, der bei der WM 1978 nach 36 Sekunden getroffen hatte – übrigens auch bei einer Niederlage gegen Italien.
„Die Defensive katastrophal“
Was dann folgte, waren nicht nur Gegentore durch Federico Dimarco, Davide Frattesi und Giacomo Raspadori, es war vor allem ein gebrauchter Abend. „Die Defensive katastrophal, ohne offensive Ideen, schwach im Abschluss“, schrieb die „L‘Équipe“ und ging hart mit der Mannschaft ins Gericht. „Sie spielten im Kreis ohne zündende Idee und akzeptierten die Niederlage wie auch ihre Mittelmäßigkeit.“
Deschamps hatte seine im EM-Halbfinale dem späteren Titelträger Spanien unterlegene Startelf auf sechs Positionen verändert. Die Niederlage stufte der Trainer als „kollektives Versagen“ ein. „Wir haben Italien in eine komfortable Situation gebracht. Wir waren schwach in unseren Bemühungen, vor allem in den Zweikämpfen“, sagte der Weltmeister-Trainer. Dass der 55-Jährige erneut selbst ins Zentrum der Kritik rutschte, beschäftigte ihn wenig: „Ich wurde mit Kritik geboren. Mir geht es gut.“
Neue Chance
Gegen Domenico Tedescos belgische Auswahl muss es am Montag besser werden. Personell möchte Deschamps erneut rotieren und geschonte Stammkräfte wie Dayot Upamecano, Jules Kondé und Ousmane Dembélé von Beginn an spielen lassen. „Wir müssen dann wieder klarer im Kopf sein. Wir schulden es uns selbst, dieses Spiel zu gewinnen“, sagte Torschütze Barcola.
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