Der Hype um seine Person sei in keiner Relation zu seinen erbrachten Leistungen gestanden, erklärte Rogan selbstkritisch: "Da ist mir der Kopf zu viel angeschwollen. Aber ich habe zweimal gerade noch die Kurve gekratzt." Das erste Mal war Anfang 2007, als er sich in Rom einer italienischen Trainingsgruppe angeschlossen hatte. Das zweite Mal folgte 2009 beim Wechsel nach Los Angeles. "Dort wusste ich: Ich kann und muss auch Leistung bringen." Ob er seine Karriere fortsetzen wird, ließ Rogan offen.
Sorge um den Schwimmsport
Der eigentliche Grund für seinen Gang an die Öffentlichkeit am Donnerstag war aber ein anderer. "Es geht nicht um mein Lieblingsthema, nämlich mich", sagte Rogan zu Beginn schmunzelnd: "Es geht um das für mich zweitwichtigste Thema: die Zukunft von Österreichs Schwimmsport. Und da wird es schwierig." Auch wenn er an seinem Wohnsitz in Los Angeles die Bestellung von Dirk Lange zum Landesverbandstrainer in Graz nicht mitbekommen hat, ist Rogan informiert.
Fehlender Leistungsanreiz
"Wir haben nicht genug Sportbecken. Und wenn wir eines haben, hat es ein Loch", merkte er hinsichtlich der Baumängel beim weiter geschlossenen Stadthallenbad an. "Ein Sportler bringt Leistung, wenn er kann oder muss. Bei den Schwimmern bei uns in Österreich kann er nicht und muss er nicht." Es fehle an Schwimmbecken und am Leistungsanreiz. "Das stört von Grund auf die Entwicklung des Sports und ist ein kulturelles Problem."
Bei den Skifahrern sei das ganz anders. Die Rahmenbedingungen dafür in Österreich seien gegeben und auch der Anreiz zur Erbringung von Topleistungen. Sportlich richtig anerkannt werde nur, wer es ganz nach oben schafft. Für die Schwimmer zahle sich der Extraaufwand zum Aufstieg von der nationalen zur internationalen Spitze aber nicht aus. Rogan: "Die Förderungen sind nicht so strukturiert, dass sie direkt leistungsorientiert sind."
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