"Gefährliche Luft"

Erneut Smog-Alarm in Peking ausgerufen

Ausland
23.01.2013 14:01
Wegen der anhaltend hohen Schadstoffbelastungen haben die Stadtbehörden Pekings erneut Smog-Alarm ausgerufen. Die Umweltbehörde sprach zwar von "schwerer Luftverschmutzung", gab jedoch nur die dritthöchste Alarmstufe Gelb in der 20-Millionen-Metropole aus. Die US-Botschaft warnte dagegen vor "gefährlicher" Luft.

Erneut durften 30 Prozent der offiziellen Dienstwagen in der Hauptstadt nicht fahren. Der Smog in Peking und anderen Städten, den die Behörden früher immer als "Nebel" heruntergespielt hatten, bekam in den landesweit ausgestrahlten Abendnachrichten des Staatsfernsehens eine prominente Rolle. Das Industrieministerium stellte zudem neue Maßnahmen im Kampf gegen die Luftverschmutzung wie etwa die Beseitigung von rückständigen Produktionsanlagen in Aussicht.

Feinstaub-Grenzwert ums Zehnfache erhöht
Die Luftwerte des besonders gefährlichen Feinstaubes, der über die Lunge direkt ins Blut gehen kann, lagen in Peking beim Zehnfachen des von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenzwertes. Die Sichtweite fiel bei diesigem Wetter am Mittwoch in einigen Stadtteilen auf weniger als 300 Meter.

Nach dem Mega-Smog vor knapp zwei Wochen (siehe Infobox) hatten die Pekinger kaum aufatmen können. Die Schadstoffbelastung hat sich seither auf einem weiter hohen Niveau eingependelt. Viele Bewohner tragen seit geraumer Zeit Atemschutzmasken.

Patienten stürmen Spitäler
Durch den Smog erleben Krankenhäuser einen Anstieg der Patienten mit Atemwegserkrankungen sowie Herz- und Kreislaufproblemen. "Mein Schwiegervater kann bis heute noch nicht wieder aus eigenen Kräften atmen", schilderte eine 44-jährige Pekingerin. Der 81-Jährige, der bis dahin rüstig und gesund gewesen war, hatte Warnungen ignoriert und war bei dem Mega-Smog täglich draußen spazieren gegangen. Plötzlich bekam er Atemprobleme und wurde ins Krankenhaus gebracht, wo eine Lungenentzündung diagnostiziert wurde. "Die Luft ist einfach zu schlecht."

Mega-Smog machte neue Luftindex-Skala notwendig
Während die US-Botschaft einen Luftindex von unter 50 als gut einstuft, lagen die Werte seither meist bei 200 bis mehr als 400. Die Skala ging früher nur bis 500, doch wurden bei dem Mega-Smog Mitte des Monats Spitzenbelastungen von mehr als 800 gemessen. Am Mittwoch stieg der US-Index wieder auf mehr als 400, während die chinesischen Messungen Werte von mehr als 300 angaben.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele