Co-Pilotinnen

Die wahren Chefs im Rallye-Auto sind die Frauen

Steiermark
13.07.2024 10:00

Im Rallye-Auto lautet die Devise am Beifahrersitz: „Alles hört auf mein Kommando!“ Warum Co-Piloten die wahren Chefs im Cockpit sind und wieso bei der Rallye Weiz in jedem dritten Rennwagen eine Frau die Ansagen macht.

Ohne sie geht im Rallye-Sport gar nichts: Co-Piloten stehen oft im Schatten ihrer Fahrer, haben in Wahrheit aber die Hosen an.

„Abnahme, Besichtigungszeiten, Team- und Fahrerbesprechungen. Das macht alles der Beifahrer. Und während der Rallye musst du minutengenau bei der Zeitkontrolle sein, sonst gibt’s eine Strafe“, weiß Christina Ettel, seit zwei Jahrzehnten erfolgreiche Co-Pilotin etwa von Kris Rosenberger. In Weiz ist sie an der Seite von Talent Luca Pröglhof, dem Führenden im ADAC Opel Electric Rally Cup, unterwegs.

An diesem Wochenende kommt die wichtige Co-Rolle in jedem dritten Auto einer Frau zu. „Wir sind feinfühliger und haben ein besseres Gespür fürs Timing. Als Beifahrer kannst du den Fahrer sehr gut leiten und mental unterstützen. Da haben wir Frauen oft das bessere Fingerspitzengefühl“, so Ettel.

Mit den Waffen einer Frau
Ihre Kollegin Angelika Letz, an der Seite des schnellen Steirers Fabian Zeiringer, räumt auch gleich mit einem Klischee auf: „Dass der Gewichtsvorteil ein großer Grund für so viele weibliche Co-Piloten ist, halte ich für ein modernes Märchen. Wir Frauen haben gutes Organisationstalent und sind auch etwas ruhiger. Manchmal müssen wir auch ein bisschen Mama spielen.“

Letz (li.) und Zeiringer (re.) fahren seit mehreren Jahren gemeinsam
Letz (li.) und Zeiringer (re.) fahren seit mehreren Jahren gemeinsam(Bild: Krone.at/Höller)

„Ich bin nur einmal mit einem männlichen Co gefahren, das war deutlich hektischer“, weiß Zeiringer um weibliche Vorzüge am Beifahrersitz. „Ein guter Co-Pilot nimmt dem Fahrer alles ab, man muss sich nur noch aufs Fahren konzentrieren.“

Neue Situation für Aigner
In Weiz kommt auch Andi Aigner, 2008 Österreichs letzter Rallye-Weltmeister (PWRC), erstmals in den „Genuss“ des Beifahrersitzes – neben Günther Knobloch. „Mein Co-Pilot hat in der Früh schon gemerkt, wie ich drauf war“, erinnert sich Aigner zurück und sieht den Job auch als „Kindermädchen, das alles im Blick haben muss“.

Aigner (re.) muss für Knobloch (li.) zum ersten Mal zum Schrieb greifen
Aigner (re.) muss für Knobloch (li.) zum ersten Mal zum Schrieb greifen(Bild: Krone.at/Höller)

Das Wetter haben aber nicht einmal die Co-Piloten im Griff. Heftige Unwetter sorgten am Samstag dafür, dass am Nachmittag nach drei Wertungen abgebrochen werden musste. Am Sonntag geht es ab 7.50 Uhr weiter.

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