„Krone“-Kommentar

Wo Supergagen als ganz normal gelten

Kolumnen
15.06.2024 06:15

Es ist faszinierend: Kaum dass bei der Fußball-Europameisterschaft die Kugel rollt, werden viele der sonstigen Maßstäbe schlagartig verschoben. Wo es sonst Kritik an der Leistungsgesellschaft gibt, wo 32-Stunden-Arbeit pro Woche genügen sollen, da werden auf einmal alle Dimensionen gesprengt.

Wer als Profi im Sport antritt, für den gelten andere Regeln als für „normale“ Arbeitnehmer. Diese Stars haben zu funktionieren, Millionen Zuseher, vor allem im TV, fordern permanent Höchstleistungen. Selbst Gewerkschafts-Präsidenten, die sonst für ein paar Zehntelprozent Gehaltserhöhung streiken lassen, geraten vor Begeisterung aus der Fasson.

Egal, ob AUA, ÖBB oder sonst ein Betrieb: Penibel wird normalerweise auf die Einhaltung der Vorschriften gepocht, da sind die Funktionäre sofort zu Stelle.

Aber wenn es um den Sport geht, gelten andere Regeln: Wenn ein Spitzenkönner wie Alaba weit über zehn Millionen Euro im Jahr verdient, regt das keinen „Gerechtigkeitsfanatiker“ auf. Der ist halt gut, der füllt die Stadien, so wie ein begnadeter Musiker, eine Sängerin oder ein Dirigent.

Anders, wenn es sich um einen Unternehmer handelt: Wenn sich jetzt Tesla-Chef Musk ein Vergütungspaket absegnen ließ, das 56 Milliarden Dollar schwer ist, dann ist Kritik schnell da. Oder wenn Amazon-Boss Jeff Bezos in der Stunde auf ein Einkommen von zwölf Millionen Dollar kommt.

Es gibt Bereiche, wo Supergagen anstandslos akzeptiert werden. Und andere Aufgaben, wo um jede Kleinigkeit gefeilscht wird. Aber merke: Vom Neid ist noch niemand reicher geworden ...

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