Wegen einer Beschwerde von Anrainern bei der Aufsichtsbehörde des Landes trat der Goldwörther Bürgermeister Johann Müllner völlig überraschend zurück. Die Vorwürfe sorgen zwar für Debatten, wiegen aber auf den ersten Blick nicht so schwer. Das heizt in der kleinen Donau-Gemeinde die Gerüchteküche an.
Während so mancher Politiker selbst bei einer Anklage der Staatsanwaltschaft oder eingeleiteten Ermittlungen der Justiz nicht eine Sekunde über Rücktritt nachdenkt, räumt in Goldwörth Johann Müllner (ÖVP) aus einem scheinbar viel nichtigeren Grund nach 16 Jahren den Ortschef-Sessel – wir berichteten.
Ausschlaggebend soll eine Beschwerde von Bürgern bei der Aufsichtsbehörde des Landes sein. „Er hat immer gesagt, wenn es persönlich wird, hört er auf. Dass er jetzt geht, ist trotzdem überraschend“, sagt Gemeindevorstand Franz Braterschofsky (SPÖ). Gemutmaßt wird, dass Müllner wegen der anstehenden Debatten und möglichen Enteignungen für den Hochwasserschutz und der Problematik mit dem Ortswasser den Hut nahm.
Kleingärten in Risikozone
Zurück zur Beschwerde: Zuletzt schossen in der Donau-Gemeinde im Ortsteil Hagenau eine Reihe von Kleingärten aus dem Boden. Sie sollen aber nicht legal sein. Seit dem Jahrhunderthochwasser 2013 ist das damals stark überflutete Gebiet eine Risikozone.
200 Absiedelungen nach Flut
Über 200 Goldwörther mussten abgesiedelt werden. Sie erhielten Geld für ihre Häuser, durften die Grundstücke behalten. „Das Land hätte auch die Grundstücke ablösen sollen und am besten mit den Besitzern einen Pachtvertrag mit strengen Auflagen abschließen sollen“, meint Braterschofsky. Nun sei das Problem, dass viele Grundstücke verkauft wurden und gesetzlich nicht klar ist, was im Risikogebiet erlaubt oder verboten ist. „Die neuen Eigentümer errichten Kleingärten und wissen oft gar nicht, dass dort das Wasser drei Meter hoch stand.
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