Es dauerte nicht lange: Kaum hatte das Weltgericht Israel den Sturmangriff auf Rafah verboten, schoss die Hamas genau von dort aus erstmals seit Monaten Raketen bis nach Tel Aviv. Sie rühmte sich auch noch dieses Angriffs auf zivile Ziele. Als dann aber Israel mit einem Luftangriff auf die Abschussrampen antwortete, prangerte die Hamas die schrecklich vielen zivilen Opfer an.
Das ist jener Zynismus, mit welchem die Hamas Sympathien in der Welt sammelt. Das Weltgericht stärkt ihr durch Ignoranz den Rücken, befestigt ihren Durchhaltewillen und verlängert dadurch den Krieg. Und wenn zu diesem Zeitpunkt europäische Regierungen jetzt auch noch die Anerkennung eines palästinensischen Phantom-Staates aussprechen, dann klingt das wie eine Belohnung für die Hamas.
Der Ballungsraum Rafah ist die Trutzburg der Hamas hinter einer Mauer von Zivilisten. Dieses Dilemma macht aber auch deutlich, dass Israel in acht Monaten keines seiner Kriegsziele erreichen konnte: nicht Ende des Raketenfeuers, nicht Zerstörung der Hamas.
Kann Hamas zerstört werden?
Zerstört ist der Gazastreifen, aber die Hamas als Organisation wird sich wie ein Reptil häuten und in eine neue Gestalt schlüpfen, solange sie in der Lage ist, sich als palästinensischer Widerstand zu verkaufen. Dies zu verhindern kann Israel aber nicht mit militärischen, sondern nur mit politischen Mitteln erreichen, heißt: Stärkung von alternativen palästinensischen Kräften.
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