Gastro-Adel vereint

Wiener Wirte „verkaufen Atmosphäre und Stimmung“

Wien
23.05.2024 14:45

Das #wienliebe-Festival auf dem Rathausplatz hat fünf der größten Namen der Wiener Gastronomie mit Bürgermeister Michael Ludwig an einem Tisch versammelt. Was sie eint: Der Stolz darauf, was Wien zu bieten hat, und die Gewissheit, dass Wiener Gastlichkeit kein Auslaufmodell ist – wenn man weiß, worauf es ankommt.

Höchste Zeit war es aus der Sicht von Bürgermeister Michael Ludwig, dass nicht nur die Bundesländer, sondern auch Wien einmal sein eigenes Fest auf dem Rathausplatz bekommt. Das #wienliebe-Fest am letzten Mai-Wochenende ist das Resultat, und Wien darf damit erstmals zeigen, „wie stolz wir darauf sind, was die Stadt an Gastronomie, Handwerk und Kultur zu bieten hat“, wie Ludwig es formulierte.

Das Beste aus ganz Wien auf einem Fleck
Schon vorab führte das Fest zu einem besonderen „Gipfeltreffen“: Fünf der bekanntesten Gastronomie-Namen der Stadt – Schweizerhaus, Schwarzes Kameel, Gerstner, Plachutta und Bitzinger – werden den Platz gemeinsam mit einem Heurigen und der Ottakringer Brauerei kulinarisch versorgen. Dazu kommen Handwerksprodukte aus Wien, Landwirtschaftliches aus Wiener Böden und Wiener Musik von Rap bis Schrammelklang.

Am letzten Wochenende ist der Rathausplatz ganz der Wienliebe gewidmet. (Bild: Zwefo)
Am letzten Wochenende ist der Rathausplatz ganz der Wienliebe gewidmet.

„Auch jedes Vorstadtgasthaus hat seine Chance!“
Der versammelte Gastro-Adel versteht die Sorgen und Nöte ihrer weniger bekannten Kollegen, die mit Preisdruck, Personalmangel und sparender Kundschaft kämpfen. Mario Plachutta mit seinem gleichnamigen Tafelspitz-Imperium will sogar einen „Boom“ bei traditioneller Wiener Gastronomie sprechen, räumt aber ein:  „Das eine ist es, etwas neu zu eröffnen. Etwas anderes ist es, über einen längeren Zeitraum hinweg zu bestehen und die Qualität zu halten.“

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Der Gast soll zufrieden sein. Er erwartet sich Qualität, nettes Service und die Möglichkeit, mit Freunden zu kommunizieren. Das sind die Grundlagen. Und an denen muss man arbeiten.

(Bild: Groh Klemens)

Karl Kolarik, Schweizerhaus

Karl Kolarik vom Schweizerhaus ist überzeugt: „Auch jedes Vorstadtgasthaus hat seine Chance!“ Man dürfe nur nicht vergessen, „dass der Gast im Zentrum steht.“ Dieses Bewusstsein sei „bei manchen verloren gegangen, vor allem bei den Jungen.“ Er sieht Routine als maßgebliches Erfolgskriterium: Wenn einer neu anfängt, macht er natürlich mehr Fehler als einer, der in einem etablierten System arbeitet.“ 

Essen und Trinken bei Wirten nur „Randerscheinung“
Peter Friese (Schwarzes Kameel) hat seinen eigenen Maßstab, ob ein Lokal funktioniert oder nicht: „Ich schaue immer: Wie viele haben ein Handy in der Hand? Und wenn es bei 50 Tischen nur drei sind, denk’ ich mir: Ja, das ist gut. Hätten 15 eines in der Hand, weiß ich, denen ist fad und sie unterhalten sich nicht.“ Wichtig sei es außerdem, auch für die Jugend attraktiv zu bleiben. Natürlich sei es „einfacher, wenn man sagt: Lassen wir alles, wie es ist.“ Aber auch junge Klientel anzuziehen „ist ganz einfach der Weg, wie es immer weitergeht“.

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Ich gehe nach dem Sport oft mit Freunden anderswo auf ein Bier. Wenn das Angebot und das Service passt, dann sind auch die Lokale gut besucht.

(Bild: Groh Klemens)

Peter Friese, Schwarzes Kameel

Für Friese ist klar: „Wir verkaufen Essen und Trinken ja nur als Randerscheinung. Eigentlich verkaufen wir Atmosphäre und Stimmung. Das musst Du hegen und pflegen. Und jeder, der darum kämpft, hat seine Chance.“ An Atmosphäre und Stimmung sollte beim Fest auf dem Rathausplatz kein Mangel herrschen. Und Mitglieder des städtischen Vorteilsclubs bekommen auch Essen und Trinken als „Randerscheinungen“ um ein Fünftel billiger.

Für Kurzentschlossene gibt es in der Mitte des Rathausplatzes auch die Möglichkeit, sich dort beim Vorteilsclub anmelden zu lassen. Man kann sich aber jederzeit auch online anmelden. Ausnahmsweise dürfen sich auch Gäste von außerhalb „zu Wienern werden“: Damit jeder die Chance hat, etwa das Bier aus dem Schweizerhaus um weniger Geld zu bekommen, als man im Schweizerhaus normalerweise dafür zahlen muss, gibt es für Gäste eine Kurzzeit-Mitgliedschaft, die nach drei Tagen erlischt. Es wäre schließlich nicht Wiener Gastlichkeit, wenn sie nicht jeden willkommen hieße.

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