Spektakuläre Bilder

Schweizer auf Bienen-Weltreise: “More Than Honey”

Kino
10.10.2012 16:12
Was die Bienen nicht alles tun: Sprichwörtlich fleißig sind sie, Bestäuber und Honigproduzenten, aber auch gefährliche Stecher und nicht zuletzt Teil eines faszinierenden gemeinsamen Organismus in ihrem jeweiligen Volk. Seit einigen Jahren sterben sie. Auf der ganzen Welt. Pestizide? Transportbedingungen? Vermischung der Arten? Als Spross einer Imkerfamilie hat sich der Schweizer Filmemacher Markus Imhoof auf die Spuren heutiger Bienenhaltung gemacht: "More Than Honey" (Kinostart: 12. Oktober).

Beeindruckende Bilder aus dem Inneren der Wabe, intime Erinnerungen an den Großvater und Großimker und die weltumspannende Geschichte von den Lebens- und Arbeitsbedingungen einer ebenso idealisierten wie überfrachteten Tierart: Imhoof erzählt auf verschiedenen Ebenen, von denen die der Wissensdoku nicht einmal die wichtigste ist.

Auf seiner Reise von der Schweiz über Österreich nach Nordamerika, Mexiko, China und Australien begegnet er Liebhaberei und Massenhaltung, Selbstversorgung und Big Business - und dem, was bleibt, wenn die Bienen verschwunden sind.

Denn in China ist das Bienensterben vollendet, hier muss die Bestäubungsarbeit auf den Plantagen mittlerweile in Kleinstarbeit von Menschenhand verrichtet werden. In den USA gibt es sie noch, die industriell organisierten Massen von Bienenvölkern, die nach getanem Werk dem Pestizidangriff und der langen, oft tödlichen Reise im Lkw ausgesetzt sind. Und nicht einmal beim beschaulichen Bergimker in der Schweiz herrscht eitel Wonne: Die Bienen sterben sogar hier.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Die globale Bienenzucht nimmt immer groteskere Formen an. Da werden mit Antibiotika gedopte Bienenvölker in Tiertransportern durch ganz Amerika gekarrt, um ganzjährig unter optimal klimatischen Bedingungen ihren Dienst an den Pflanzen zu tun. Eine Folge dieser "industriellen" Haltung sind Krankheiten wie Milbenbefall. Meist ein Todesurteil für die fleißigen Insekten. In China sind manche Regionen so Chemie-verseucht, dass es keine Bienen mehr gibt und die Apfelbäume per Hand bestäubt werden müssen. Doch auch in Europa sind viele Länder vom Bienentod betroffen. Regisseur Imhoof liefert uns ein aufrüttelndes Dokument über den Superorganismus Bienenstock, ergänzt mit spektakulären Makroaufnahmen.

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