Fall Treppelweg

Der geheimnisvolle „Riki“ und das rote Brecheisen

Salzburg
06.05.2024 16:04

Märchenstunde oder Wahrheit? Eine völlig neue Version tischte der Angeklagte (45) beim Prozess am Montag im Fall Treppelweg auf und weinte dabei sogar. Dabei erzählte er erstmals von einem ominösen „Riki“, der die Frau mit einem Brecheisen attackiert haben sollen.

Am 29. September haben Passanten eine bewusstlose und am Kopf blutende Frau am Treppelweg in Hallein-Rif entdeckt. Schädelbruch, Operation und psychische Probleme waren die Folgen beim Opfer. „Die Ärzte glaubten anfangs an einen Sturz“, schildert Staatsanwältin Sandra Wimmer am Montag im vollen Verhandlungssaal des Salzburger Landesgerichtes.

„Der Riki hat die Frau schwer verletzt“

Monatelang war unklar, was genau passiert ist. Bis ein DNA-Treffer gepaart mit den Erkenntnissen der zwei Gutachter Licht in den rätselhaften Fall brachte: Ein obdachloser und arbeitsloser Serbe (45) soll die Frau mit dem Rad frontal und mit Tempo 30 gerammt, und schwer verletzt liegen gelassen haben. Schwere Körperverletzung lautet deshalb nun der Vorwurf – es ist nicht die einzige Straftat, die dem mehrfachen Vater angelastet wird. Eine eigene Spionage-Kamera hatte er in einem öffentlichen Damen-WC in Hallein installiert, und dort aufnehmen lassen. Eine andere Frau soll er eine Stunde in einer Wohnung eingesperrt haben. Und er soll auch mehrere Diebstähle verübt haben.

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Das Opfer leidet sehr an den psychischen Folgen und wird für immer am Kopf eine Narbe tragen.

Opfer-Anwalt Stefan Rieder

Und: Am Tag vor der Treppelweg-Tat soll er in einen Würstelstand eingebrochen sein. „Mit Riki“, wie der angeklagte Serbe erstmals von der ominösen Person erzählt. Er kenne weder den Vor- noch den Nachnamen, habe auch keine Adresse oder Telefonnummer und den „Riki“ immer auch nur zufällig getroffen. Aber: Der Riki habe ihn zum Einbruch überredet. Und der Riki habe die Frau beim Treppelweg schwer verletzt. Mit einem roten Brecheisen. Plötzlich und grundlos. „Er hat die Frau nicht losgelassen“, meinte der Angeklagte und fing sogar zu schluchzen an.

Und er selbst hat es nicht getan? „Bei Gott nein, das habe ich nicht gemacht.“ „Und wie kam dann ihre DNA auf den Pulli der Frau?“, fragte die Richterin. „Beim drübersteigen“, vermutete er. Und warum habe er zur Polizei einen Rad-Unfall eingeräumt? „Der Riki hat mir gesagt, was ich sagen soll.“ Die Richterin will den mysteriösen „Riki“ ausforschen lassen und vertagte deshalb.

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