Kindergarten-Demo

Protest gegen “die unzumutbaren Bedingungen”

Österreich
04.10.2012 11:26
Um auf die ihrer Meinung nach "unzumutbaren Rahmenbedingungen in elementaren Bildungseinrichtungen" aufmerksam zu machen, gehen Kindergarten- und Hortpädagogen am kommenden Samstag in Wien auf die Straße. Kritisiert werden von den Betroffenen vor allem zu große Gruppen, zu kleine Gruppenräume und Verdienstmöglichkeiten, Zeitdruck sowie der "Fleckerlteppich" bei den gesetzlichen Bestimmungen. Start der Demo ist um 13 Uhr vor dem Bildungsministerium.

Die Betroffenen fordern ein bundesweites Rahmengesetz für Beschäftigte in den Kindergärten, ansonsten liefen die "elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen" laut den beteiligten Gewerkschaften vida, GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten) und GdG-KMSfb (Gewerkschaft der Gemeindebediensteten) "Gefahr, einzustürzen". Damit verbunden sind die Forderungen nach kleineren Kindergartengruppen, mehr Platz für Kinder und Personal, höhere Gehälter und eine bundesweit einheitliche Ausbildung für Kindergartenpädagogen und ihre Assistenten.

Gruppengrößen variieren in den Bundesländern
Wie uneinheitlich die Arbeitsbedingungen in den einzelnen Bundesländern sind, zeigt sich bei näherer Betrachtung sofort: In Wien, Niederösterreich, Burgenland, der Steiermark, Salzburg und Kärnten beträgt die Gruppengröße im Kindergarten 25 Kinder, während sie in Vorarlberg und Oberösterreich auf 23 und Tirol auf 20 Kinder begrenzt ist.

In Wien, Bgld. und Tirol gibt es "halbe" Zusatzkräfte
Auch der Personalschlüssel ist nicht einheitlich: In Niederösterreich, der Steiermark, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg sind grundsätzlich immer eine Pädagogin und eine unausgebildete Zusatzkraft in der Gruppe. In Wien, Burgenland und Tirol hingegen arbeiten eine Pädagogin und eine "halbe" Zusatzkraft zusammen. Dies bedeutet, dass diese je nach Bedarf in zwei verschiedenen Gruppen arbeitet oder nur die Hälfte der Zeit anwesend ist. In Oberösterreich ist grundsätzlich nur eine Pädagogin vorgesehen.

Vorbereitungszeiten unterschiedlich abgegolten
Unterschiede gibt es auch in der Vorbereitungszeit der Pädagoginnen - und dies teilweise sogar innerhalb eines Bundeslands. Bei der Gemeinde Wien gibt es sechs Vorbereitungsstunden, für private Einrichtungen in der Hauptstadt existiert dagegen keine gesetzliche Regelung. In der Steiermark werden bei Vollanstellung zehn Stunden Vorbereitungszeit bezahlt. In Vorarlberg sieht das Gesetz nur eine "angemessene" Vorbereitungszeit vor.

Kein einheitliches Gehaltsschema
Weit entfernt sind die Angestellten außerdem von einem einheitlichen Gehaltsschema: Schon für den Gemeindedienst herrschen unterschiedliche, zum Teil auch von Zulagen abhängige Verhältnisse. Für private Kinderbetreuungseinrichtungen betragen die Einstiegsgehälter knapp 2.000 Euro, wobei es aber für Betriebskindergärten eigene Gehaltstabellen gibt und große private Träger in Wien, wie etwa Kinderfreunde, Kind-In-Wien (KiWi), Diakonie oder die St. Nikolaus Kindertagesheimstiftung der Erzdiözese, das Gehalt per Betriebsvereinbarung festlegen.

"Assistent" oder doch "Helfer"?
Die Zusatzkräfte, die Pädagogen unterstützen, verfügen nicht einmal über eine einheitliche Bezeichnung. Sie heißen "Assistenten", "Helfer", "Betreuer" oder "Stützkräfte". Da wundert es nicht, dass auch die erforderliche Ausbildung variiert.

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