Jugendbanden-Terror

Hallenwart brutal attackiert: „Nase brach dreimal“

Der Sportpark in der Hüttenbrennergasse

(Bild: Radspieler Jürgen/Juergen Radspieler)

Die Gegend um den Sportpark in der Grazer Hüttenbrennergasse ist als sozialer Brennpunkt bekannt, immer wieder kommt es zu gefährlichen Zwischenfällen. Im Februar attackierte eine Bande Jugendlicher Hallenwart Christian R., weil sie des Sportparks verwiesen wurden. Der 55-Jährige wurde schwer verletzt. Wie es ihm heute geht, erzählt er hier.

Christian R. (55) ist Hallenwart im Grazer Sportpark. In den vergangenen Wochen ist er allerdings durch die Hölle gegangen. Der Rädelsführer einer Bande Jugendlicher mit Migrationshintergrund, die in der Hüttenbrennergasse immer wieder ihr Unwesen treibt und für Polizeieinsätze sorgt, versetzte ihm einen so wuchtigen Kopfstoß, dass seine Nase dreimal brach.

Wie kam es dazu?
„Die Burschen sind uns schon länger aufgefallen, weil sie immer wieder Wirbel gemacht haben. Deswegen hatten sie auch Hallenverbot.“ Was ihnen allerdings egal war. Im Februar eskalierte die Situation: Sie wollten sich ein Basketballspiel anschauen. Doch die Spieler selbst verweigerten der Gruppe aufgrund diverser Vorfälle den Eintritt.

Das wollten sie nicht auf sich sitzen lassen und versuchten ihr Glück bei Hallenwart Christian R., der zu diesem Zeitpunkt im Sportpark in seinem Zimmer saß, das durch eine Glasfront inklusive Sprechfunktion gesichert ist. „Einer sagte, er versteht mich nicht, ich soll herauskommen. Was ich auch getan habe“, schildert der 55-Jährige. Dann erklärte er ihnen erneut, dass sie in der Halle nichts verloren hätten, und blickte Richtung Ausgang. 

Christian R. kurz nach seiner Operation

(Bild: Christian R.)

Angreifer rannten davon
„Kaum drehte ich den Kopf zurück, gab mir einer von ihnen einen heftigen Kopfstoß ins Gesicht. Zeugen haben mir gleich geholfen, die Polizei ist auch gekommen.“ Die Angreifer rannten davon. Nach seiner Einlieferung ins Spital stand fest, dass seine Nase dreimal gebrochen war und auch ein Nerv beeinträchtigt wurde, wodurch sich seine Gesichtszüge verändert haben.

„Ob das wieder wird, ist noch nicht sicher“, sagt Christian R. Eine Operation war jedenfalls unumgänglich. „Hinzu kommt, dass ich aufgrund meiner lebensgefährlichen Atemaussetzer in der Nacht eine Maske mit Alarmfunktion tragen muss. Das war nach der Operation vier Wochen lang nicht möglich. Das war wirklich heftig.“

Kaum drehte ich den Kopf zurück, gab mir einer von ihnen einen heftigen Kopfstoß ins Gesicht. Zeugen haben mir gleich geholfen, die Polizei ist auch gekommen.

Hallenwart Christian R. 

Mittlerweile arbeitet Christian R. wieder. Die Burschen, die ihm das angetan haben, konnten ausgeforscht werden, die Ermittlungen dauern allerdings noch an, wie Polizei-Pressesprecher Fritz Grundnig auf „Krone“-Anfrage bestätigt. Die Befürchtung, dass sie aufgrund ihres jungen Alters nicht belangt werden können, steht im Raum: „Einer der fünf Tatverdächtigen ist 14 Jahre alt, die anderen unter 14“, sagt Grundnig – und somit wären sie strafunmündig.