Ab Mitte Mai werden in Oberwart rund 700 Parkflächen rund ums Messegelände bewirtschaftet. Auch Besucher von Messeveranstaltungen, Sport-Events und Dauerparker müssen dann tief in die Tasche greifen - die Gebührenpflicht gilt nämlich rund um die Uhr.
Erst kürzlich war der Ärger in Oberwart groß, als Falschparker bei den Tagen der offenen Tür in der neuen Klinik mit gesalzenen Strafen konfrontiert worden waren. Nicht vermeidbar war auch die anschließende Debatte: Während die einen davon sprachen, dass sich die Stadt ein gutes Körberlgeld bei einem noch nie dagewesenen Event mit 25.000 Besuchern verdient hätte, war bei den anderen von einem teuren Versehen die Rede, für welches die Parksünder selbst verantwortlich waren. Den „Schwarzen Peter“ lässt man sich in dieser Causa als Stadt aber nicht zuspielen und verweist abermals auf die Verordnung, die seit 2020 rund ums Spital gültig, ist. Dass der neue Stadtteil, in dem Messe, Stadion oder Schulen - ohnehin schon starke Frequenzbringer – jetzt auch um die neue Klinik mit rund 1300 Angestellten und dem Schulcampus erweitert wird, macht die Parkplatzsituation nicht einfacher.
Unpopuläre Maßnahme, um Parkflächen für eigene Kunden zu schützen
Ab Mitte Mai - ein konkretes Datum gibt es noch nicht – wird die Parkraumbewirtschaftung jetzt auch rund ums Messegelände ausgeweitet. Rund 700 Parkplätze werden dann rund um die Uhr gebührenpflichtig sein, erklärt Inform Events Geschäftsführer Roland Poiger. Man sei sich bewusst, dass es sich um eine unpopuläre Maßnahme handle, aber man müsse die Parkplätze, die im Eigentum der Inform Events stehen, für eigene Kunden schützen. Ein Hintergrund ist auch, dass besagte Parkflächen als Dauerparkplätze für Mitarbeiter, Besucher und Patienten der Klinik sowie bei Schülern sehr begehrt sind.
Klinik Oberwart mit über 800 Parkplätzen im Parkhaus
Seitens der Gesundheit Burgenland verweist man übrigens auf das eigene Parkhaus mit über 800 Stellflächen. Ab dem Start des Patientenbetriebs am 7. Mai wird das Parkhaus für die Öffentlichkeit befahrbar sein. Als Parktarif gelten 70 Cent je angefangener halber Stunde (Maximalbetrag: 14 Euro pro Tag). Die Parktickets können an einem der Parkautomaten bezahlt werden. Zwei befinden sich beim Parkhaus, einer in der Klinik. Mitarbeiter können zum Fixtarif im Parkhaus der Gesundheit Burgenland parken.
Von 1,50 Euro pro Stunde bis zu 80 Euro im Monat
Pro Stunde wird beim Messegelände künftig ein Tarif von 1,50 Euro verrechnet, ab der 4. Stunde beträgt der Höchstsatz 8 Euro und nach 19 Uhr sinkt der Ticketpreis um 0,50 Cent pro Stunde - bei einem Höchstsatz von 5 Euro. Mit einem Monatsticket ist man um 80 Euro dabei. Die 24-Stunden-Bewirtschaftung trifft aber auch Besucher von Messe-Events sowie Sportplatzbesuchern hart. „Hier sind wir derzeit noch dabei, Sponsorvereinbarungen zu verhandeln“, erklärt Poiger.
Drei verschiedene Preise fürs Parken
Mit dem Inkrafttreten der Parkraumbewirtschaftung bei der Messe und der Inbetriebnahme des Parkhauses der neuen Klinik Oberwart wird es dann rund um den Stadtteil drei unterschiedliche Preiskategorien fürs Parken geben. Die Straßenzüge rund ums Krankenhaus, welche von der Gemeinde bewirtschaftet werden, kosten pro halbe Stunde 60 Cent.
Sportplatzbesucher können sich über günstigere Eintrittpreise freuen
Zwar nicht glücklich, aber um eine vernünftige Lösung bemüht, ist auch SVO-Präsident Gerhard Horn, der die Sponsorvereinbarung als wichtigen Deal sieht, um nicht alleine auf den Kosten sitzen zu bleiben. „Fakt ist, dass wir bei den Eintrittspreisen runtergehen werden müssen, wenn wir unsere Besucher nicht verärgern wollen und wir für VIP-Gäste eine Ausnahmeregelung treffen müssen“, sagt Horn. Eine ähnliche Lösung soll auch mit den Oberwarter Gunners ausverhandelt werden, lässt Poiger anklingen. Zurückhaltend in der Causa Parkgebühren zeigt sich auch Markus Tuider, Geschäftsführer der Burgenland-Messe. „Es ist gut, dass Geld für die Sanierung der Parkflächen und die Erhaltung des Messegeländes in die Hand genommen wird. Andererseits ist Oberwart mit Sicherheit nicht die erste Stadt, in der Parkplätze nicht gratis sind“, so Tuider.
Mehr Menschen zum öffentlichen Verkehr bringen
Eines sei aber auch klar: „Der beste Parkplatz ist immer der, den man nicht braucht und der zweitbeste der, der ihn gerade braucht. Im Hinblick dessen ist die Bewirtschaftung auch eine Chance, die Menschen mehr zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu bringen“, so Poiger.
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