Die Sonntagsruhe war in Stadtschlaining (Burgenland) mit einem Glockenschlag vorbei. Gegen Mittag wurde ein unterirdischer Gasaustritt befürchtet. Wegen Explosionsgefahr musste der Hauptplatz evakuiert werden. Vermutet wird, dass ein Erdkabelbrand – vor Tagen ausgelöst durch einen Blitzschlag – die Ursache war.
Verpuffung und Rauch bei der Synagoge in Stadtschlaining hatten am Sonntag eine dramatische Kettenreaktion zur Folge. Ein vermeintlicher Dachstuhlbrand entpuppte sich als Fehlalarm. „Vor Ort stellte sich rasch heraus, dass es sich nicht um einen Brand handelt, sondern um einen gefährlichen Zwischenfall mit Kohlenmonoxid in der Kanalisation. Über ein Fallrohr war Rauch ausgetreten, wodurch der Eindruck eines Dachstuhlbrandes entstanden ist, insbesondere aufgrund der Nähe zur Synagoge“, teilt das Bezirksfeuerwehrkommando Oberwart mit.
40 Bewohner in Sicherheit
Der Verdacht fiel auf ein Gasleck. Der Einsatzleiter, der zuerst eingetroffen ist, erkannte die Lage sofort und forderte umgehend die Gefahrenstoffeinheit der Feuerwehr Pinkafeld an. Mit Messgeräten konnten die Spezialisten eine explosive Konzentration von Kohlenmonoxid feststellen. Der gesamte Hauptplatz samt den angrenzenden Wohnhäusern wurde evakuiert. Als Vorsichtsmaßnahme sind mithilfe des Roten Kreuzes und der Polizei 40 Bewohner aus den angrenzenden Gebäuden in Sicherheit gebracht worden. Strom- und Gasleitungen mussten lahmgelegt werden.
Brisanz wegen Synagoge
Die Feuerwehr leitete umfangreiche Belüftungsmaßnahmen im Kanalnetz ein. Erst gegen 15.30 Uhr konnte Entwarnung gegeben und die Sperre des Hauptplatzes aufgehoben werden. Die Anrainer durften in ihre Häuser zurück.
Mit einem Spezial-Messwagen der Burgenland-Energie wurde noch bis zum Abend versucht, mögliche Defekte an Kabel- und Gasleitungen zu lokalisieren. Ein Bauunternehmen mit schwerem Gerät stand für etwaige Grabungsarbeiten bereit. „Der Vorfall hatte eine besondere Brisanz, weil er sich im Umfeld der Synagoge ereignet hat“, zogen jene vier Feuerwehren Bilanz, die mit 50 Kräften im Einsatz waren.
Erdkabelbrand durch Blitz
Vermutet wird, dass ein Blitzschlag bei dem heftigen Unwetter am Donnerstag den unterirdischen Kabelbrand ausgelöst haben könnte, der seither im Verborgenen geschwelt hat. „So könnte Kohlenmonoxid entstanden sein, das sich im Kanal angesammelt hat“, heißt es. Das Unternehmen Netz-Burgenland ist um eine vollständige Klärung des Falles bemüht.
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