Ende Mai stellte die Regierung der Zuschuss für die Reparatur von Elektro-Haushaltsgeräten, Handys, Fahrrädern usw. abrupt ein, weil das Budget erschöpft war. Eine Neuauflage wurde angekündigt, zeichnet sich aber bisher nicht ab. Nun drängen betroffene Betriebe vehement auf einen „Reparaturbonus neu“.
Durch EU-Vorgaben („Recht auf Reparatur“ für Konsumenten) ist so eine Förderung sogar verpflichtend, so Mario Fasching vom großen Reparaturnetzwerk Eseco. „Die Nationalstaaten müssen das umsetzen! Aktuell merken wir derzeit aber bei großen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen etc. einen Rückgang der Reparaturen um gut 10 Prozent. Vor allem für sozial Schwächere ist der Bonus wesentlich. Außerdem stärkt er das Bewusstsein, dass reparieren sinnvoll ist.“
Schärfere Auflagen gefordert
Die Höhe (zuletzt 50 Prozent der Kosten, maximal 200 Euro) sollte auch bei einer Neuregelung bleiben, damit die Förderung wirksam genug ist. Allerdings wären schärfere Auflagen sinnvoll. So sollten nur Betriebe mit einer geprüften Qualität ins Bonusprogramm aufgenommen werden.
Im alten Modell waren österreichweit etwa 6000 Firmen dabei, denen manchmal die Befähigung durch entsprechend geschulte Mitarbeiter fehlte. Fasching: „Da gab es Missbrauch bis hin zu Betrug, speziell bei Handyshops.“ Deswegen wurde der alte Bonus sogar zwischendurch schon einmal gestoppt und leicht verändert. Kunden mussten dann zuerst die volle Rechnung bezahlen und erhielten nachträglich nach Prüfung die Förderung refundiert.
Da gab es Missbrauch bis hin zu Betrug, speziell bei Handyshops.
Mario Fasching vom großen Reparaturnetzwerk Eseco
Hersteller trieben Ersatzteil-Preise teilweise hoch
Weiters fordert er eine unabhängige Stelle, die Ersatzteilpreise transparent auflistet. Erkennbar war nämlich, dass manche E-Gerätehersteller ihre Teile verteuerten, um trotz Bonus den Kauf ihrer neuen Geräte attraktiver zu machen. „Der Konsument entscheidet aber zwischen Reparatur oder Neukauf nach den Kosten. Die Arbeitskosten unterscheiden sich nicht sehr, wesentlich sind daher die Teilepreise, und die bestimmen die Hersteller. Es sollten z. B. die Preise der fünf wichtigsten Ersatzteile je Gerätekategorie in eine Datenbank kommen, etwa bei Statistik Austria oder Wifo.“
Die Konzerne sollten zudem zur Finanzierung des Bonus beitragen, rät Fasching. Bislang kamen 130 Millionen Euro von der EU und weitere rund 80 Millionen Euro aus dem Budget. Um die Förderung langfristig zu sichern, wäre daher ein von der Industrie gespeister Fonds sinnvoll. Vorbild sind Elektroschrott und Verpackungen, wo die Firmen auch bereits in Töpfe einzahlen, aus denen dann Sammlung und Verwertung bezahlt werden, rät Fasching.
Mit Eseco bietet er seit längerem Reparaturdienstleistungen für Haushalts- und Elektronikgeräte an, speziell zur Abwicklung von Garantiefällen der Hersteller. Über https://reparatur.at finden Konsumenten auch selbst geeignete Betriebe.
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