Existenzgefährdendes Glücksspiel: Mostviertler kostete seine Spielsucht mehr als 81.000 Euro – jetzt klagt er den Anbieter. Der Glücksspielbetreiber soll seine Sorgfaltspflicht verletzt haben.
Robert Voglhuber hat alles verloren. Seine jahrelange Spielsucht hat den Mostviertler in den persönlichen Ruin getrieben. „Es ist außer Kontrolle geraten. Ich war verblendet“, schildert der pensionierte AHS-Professor gegenüber der „Krone“.
Binnen kurzer Zeit hatte er in Casinos in Nieder- und Oberösterreich Unsummen an Geld verloren. Daraufhin ließ er sich sperren und holte sich einen Erwachsenenvertreter an die Seite. Dennoch gelang es dem 63-Jährigen in „My Sino“-Lokalen von Amatic Entertainment in NÖ von November 2019 bis Oktober 2022 rund 81.500 Euro zu verzocken. Und das, obwohl seine Sucht bekannt war.
Ein klarer Verstoß gegen das Spielerschutzgesetz, wie Anwältin Julia Eckhart betont. „Amatic hätte ihn sperren müssen“, ortet sie eine klare Verletzung der Sorgfaltspflichten. Denn für den Betreiber zählt nur die Zeit, die ein Gast vor Ort ist. Im Fall von Robert Voglhuber sei die Spielhäufigkeit bekannt, aber nicht auffällig gewesen. Die Höhe des verlorenen Geldes sei beim Spielerschutzkonzept keine wesentliche Größe, wie die Spielerschutzbeauftragte von Amatic vor Gericht zu Protokoll gab.
Weitere Klagen in Aussicht
Eckhart brachte daher Klage gegen die Firma mit Sitz in OÖ ein. Hier wird heute in zweiter Instanz über eine Konzession entschieden. Voglhuber bescheinigt nun ein Gutachter Spielsucht und Geschäftsunfähigkeit. Gute Karten für den nächsten Prozesstag. „Ich hoffe, alles zurückzubekommen“, so der 63-Jährige.
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