Grau-blonde Mähne

Wissenschaftler entdeckten neue Affenart im Kongo

Wissenschaft
12.09.2012 23:00
In der Demokratischen Republik Kongo hat ein Team von Forschern bereits 2007 eine neue Affenart entdeckt, wie die Wissenschaftler nun in einem Fachmagazin berichten. Die bis zu 65 Zentimeter großen Tiere haben ein blasses Gesicht, das von einer grau-blonden Mähne umrahmt wird. Damit sei nach vielen Jahren erstmals wieder eine neue Art afrikanischer Affen gefunden worden, so die Entdecker.

Die Affen mit dem schwarzen und bernsteinfarbenen Fell gehören zu den Meerkatzenartigen, die in der freien Natur nur in Afrika südlich der Sahara vorkommen. Die Forscher gaben der neuen Art den Namen Cercopithecus lomamiensis, weil die Tiere der Gattung Cercopithecus im Lomami-Becken gefunden wurden.

Neue Art nur zufällig entdeckt
Die Affenart sei zufällig entdeckt worden, berichten die US-amerikanischen und kongolesischen Biologen, die die neue Spezies in der Fachzeitschrift "PLOS One" vorgestellt haben: Im Juni 2007 waren sie im Kongo unterwegs und sahen im Haus eines Volksschul-Direktors ein junges Weibchen einer ihnen unbekannten Art. 

"Der Schulleiter bezeichnete das Tier als 'Lesula'. Diesen einheimischen Namen hatten wir noch nie zuvor gehört", schreibt das Team um John A. Hart von der kongolesischen Lukuru Wildlife Research Foundation in Kinshasa und dem Yale Peabody Museum of Natural History in New Haven. Der Einheimische habe das Tier von einem Verwandten bekommen, nachdem dieser die Mutter des Tiers in einem nahe gelegenen Wald getötet hatte. Die Forscher nahmen den Affen in ihre Obhut und begannen, nach Artgenossen zu suchen.

Tier erstmals 2007 in freier Natur beobachtet
Zunächst fanden sie weitere gefangene Tiere. Im Dezember 2007 sahen sie dann das erste Tier in freier Natur. Die Affen leben in den immergrünen Feuchtwäldern im Osten des zentralafrikanischen Landes. Das Verbreitungsgebiet soll rund 17.000 Quadratkilometer groß sein; es werde im Osten vom Lomami-Fluss begrenzt. Die Tiere fressen und bewegen sich am Boden, halten sich aber auch in den Bäumen auf. 

Bis zu fünf Individuen wurden zusammen gesehen, typischerweise gehörte ein erwachsenes Männchen zur Gruppe. "C. lomamiensis ist scheu und war die am seltensten gesehene Primatenart", heißt es weiter. Zu den Primaten, die in dieser Gegend vorkommen, gehören auch Bonobos.

Als natürlicher Feind der nun entdeckten Affen gilt der Kronenadler. Außerdem seien sie von Menschen bedroht, die unkontrolliert jagten. Die Biologen schlagen deswegen vor, dass Lesula auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als "gefährdet" eingestuft wird.

Schwesterart der Eulenkopfmeerkatze
Die neue Art ähnelt den Forschern zufolge der Eulenkopf-Meerkatze . Genetische Untersuchungen hätten ergeben, dass Lesula eine Schwesterart der Eulenkopfmeerkatze ist. Beide Arten könnten mit bloßem Auge voneinander unterschieden werden: Die Eulenkopf-Meerkatze hat dunkleres Fell, eine dunkle Hautfarbe im Gesicht und einen klaren weißen Strich auf der Nase.

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