Textilmarkt schwach

Faserkonzern Lenzing sucht neuen Mit-Eigentümer

Wirtschaft
15.04.2024 18:20

Die abgerissene Nachfrage der Modebranche beutelt den oberösterreichischen Lenzing-Konzern, der Fasern für die weltweite Textilindustrie erzeugt. Sparprogramm und Personalabbau laufen bereits. Nun sucht der Haupteigentümer B&C Holding einen strategischen Partner, der Anteile übernehmen kann.

Generell sind Partner für alle drei wesentlichen Beteiligungen der heimischen B&C Holding, die aus dem Industriebereich der Bank Austria hervorging, möglich. Das sind Semperit, der Aluerzeuger Amag sowie Lenzing. Grund, so Vorstand Wolfgang Hofer: „Die Weltwirtschaft ist so unsicher wie nie. Wir müssen uns auf langfristig schwächeres Wachstum einstellen. Dafür ist die richtige Strategie und Gesellschafterstruktur notwendig. Im Sinn der nachhaltigen Entwicklung und der Sicherung der Standorte in Österreich wären strategische Partner mit langfristiger Beteiligung die Präferenz.“

Es gäbe dazu noch keine konkreten Verhandlungen, aber man sei nun offen für Gespräche. Denkbar sei eine Abgabe der Aktienmehrheit von aktuell jeweils über 50 Prozent auf zumindest 25 Prozent plus einer Aktie, damit die B&C weiterhin wesentliche Entscheidungen mitbestimmen kann.

Zwei Milliarden Euro in neue Werke investiert
Sorgenkind ist vor allem Lenzing, an der B&C 52,3 Prozent besitzt. Die weltweite Textilnachfrage und damit der Absatz von Fasern sei schwach und erholt sich nur langsam. Lenzing hat daher seine Produktionsstandorte im Vorjahr massiv abwerten müssen und bei 2,5 Milliarden Euro Umsatz unterm Strich 563 Millionen Euro Nettoverlust geschrieben. Gleichzeitig haben die Oberösterreicher in den letzten Jahren zwei Milliarden Euro in neue Werke (Brasilien, Thailand)  investiert. Im Stammwerk in Lenzing sowie in der zweiten heimischen Fabrik in Heiligenkreuz greift daher ein verschärftes Sparprogramm, konzernweit wurden über 800 Stellen abgebaut, und das dürfte nicht genug sein, so Aufsichtsratschef Cord Prinzhorn.

Besser läuft es beim Industrie-Gummierzeuger Semperit sowie bei der Amag, die sich beide rechtzeitig auf die geänderte Lage eingestellt hätten, lobt Vorstand Wolfgang Hofer. Insgesamt sei die B&C solide aufgestellt und kapitalstark. Jüngst beteiligte man sich am Innbrucker Startup „Parity QC“, das sich mit Quantencomputer-Forschung beschäftigt.

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