Ein einst beliebtes Ausflugsziel in Oberösterreich könnte reaktiviert werden: Im Rahmen eines Hotelprojekts im Schindlbachtal in Grünau sollen auch Rapunzel, Schneewittchen und Co. auferstehen. Derzeit ist das Betreten des einstigen Märchenwalds gefährlich – die „Krone“ schaute sich vor Ort um.
Schneewittchen, Rapunzel und Rübezahl: Jahrzehntelang ließen die liebevoll gestalteten Figuren im Märchenwald Schindlbach in Grünau Kinderaugen leuchten. Beim angrenzenden Gasthaus konnten sich Besucher nicht nur stärken, sondern beim Spielplatz mit Ringelspiel und Elektrobooten richtig austoben. Doch seit fast zehn Jahren ist das Gasthaus, samt Kinderland und Märchenwald, geschlossen – und verfällt nach und nach.
Auf Social-Media-Plattformen tauchten Fotos davon kürzlich sogar auf „Lost Places“-Seiten auf. Beim „Krone“- Besuch zeigt sich ein trauriges Bild, durch zahlreiche Absperrbänder und Warnschilder sollen neugierige Ausflügler am Betreten gehindert werden. Durch den zunehmenden Verfall wäre die Gefahr für normale Spaziergänger einfach zu groß.
Großes Tourismusprojekt läuft
„Der Herr, der sich nach der Schließung des Gasthauses um die Figuren gekümmert hat, ist leider inzwischen verstorben“, bedauert Grundstücksbesitzer Alois Altmann. Doch es gibt Bemühungen, das ehemals beliebte Ausflugsziel wiederzubeleben – und zwar im Rahmen eines größeren Tourismusprojekts.
„Wir würden gerne ein Hotel am Standort des ehemaligen Gasthauses umsetzen und dazu den Märchenwald wiederbeleben. Es soll ein Alljahresbetrieb werden, ein Gesundheits- und Erholungsressort mitten in der Einöde“, verrät nun der Welser Baumeister und Alpenvereinsobmann Herbert Petersdorfer gegenüber der „Krone“.
Für mich hängen an dem ehemaligen Märchenwald viele Kindheitserinnerungen. Ich würde ihn gerne reaktivieren.
Herbert Petersdorfer, HP Bauconsulting Wels
An Widmung gescheitert
Seit rund drei Jahren bemühe er sich um eine Wiederbelebung, allerdings wäre er bisher an der nötigen Widmung für das Hotel gescheitert. „Die Gemeinde unterstützt uns leider nicht. Dabei wären die Gästebetten auch für den Kasberg wichtig“, bedauert Petersdorfer.
Bis Ende des Jahres hätte der Grundstücksbesitzer Zeit gegeben, Widmung und Investoren unter Dach und Fach zu bringen. Zumindest mit den alten Märchenfiguren scheint es kein Problem zu geben: Sie haben offiziell keinen Besitzer mehr und stünden zur Verfügung. Und das ist für Petersdorfer, der in seiner Kindheit viel Zeit in Grünau verbracht hat, ein springender Punkt: „Ohne Märchenwald wird das nichts.“
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