Bei seinem Besuch in Paris hat Kanzler Karl Nehammer am Donnerstag Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Boxhandschuhe überreicht. Ein symbolisches Geschenk. In mehrfacher Hinsicht.
Sie wollen Europa wieder wettbewerbsfähig machen. Schlagfertig in der Geopolitik. Ganz in diesem Zeichen stand der Besuch von Bundeskanzler Karl Nehammer in Paris bei Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
Symbolhaft – in mehrfacher Hinsicht – daher auch das Gastgeschenk: Boxhandschuhe mit dem Gewicht von zwölf Unzen. Diese Handschuhe werden hauptsächlich zu Trainingszwecken verwendet – und beim Olympischen Boxturnier.
Das natürlich bei den beiden Hobby-Boxern Thema war. Ehe die weltpolitische Lage erörtert wurde, diskutierten die beiden Regierungschefs lebhaft über ihr Training und die anstehenden Olympischen Spiele. Diese finden heuer im Sommer in Paris statt. Für eine erhöhte Sicherheit sorgen 45.000 Polizisten sowie 2000 Exekutivbeamte aus dem Ausland.
Auch Österreich leistet seinen Beitrag und schickt Polizisten und Polizeihunde, wofür sich Präsident Macron ausdrücklich bedankte. „Wir arbeiten grundsätzlich im Rüstungs- und Sicherheitssektor gut zusammen“, so Macron, der betonte, dass die französische Polizei mit österreichischen Glock-Pistolen ausgerüstet wird, Österreichs Bundesheer gerade wieder französische Mistral-Raketen geordert hatte.
Nehammer und Macron „im Ziel einig“
Die Olympischen Spiele nannte Nehammer als Beispiel, um das Thema Frieden wieder in den Fokus zu rücken, angesichts der Kriege in Nahost und der Ukraine. Punkto Russland sind sich der Kanzler und Macron „im Ziel einig, die Wege sind unterschiedlich“.
Frankreichs Präsident setzt mehr auf das „Abschreckungsszenario“, während Nehammer ein Verfechter des Vorsichtsprinzips ist, um „nicht in einen großen Krieg hineinzustolpern“.
Auch im Gazakrieg ist man sich im Ziel einig: „Die Terrororganisation Hamas muss zerstört werden, der palästinensischen Bevölkerung muss ausreichend Hilfe zuteilwerden.“
Beide Regierungschefs sind der Meinung, dass Europa wettbewerbsfähiger und unabhängiger werden muss. Dafür dürfe die Wirtschaft nicht so starken Regeln unterworfen sein. Der Blick von außen, so der Kanzler, sei: „Die USA sind innovativ, China produktiv, Europa regulativ.“
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