„Krone“-Kolumne

Lebenskraft des Osterfests

Franziska Trost berichtet für die „Krone“ über unterschiedlichste Kultur-Themen. In ihren Kolumnen fängt sie regelmäßig ein, was unsere Leser bewegt.

(Bild: Reinhard Holl, adobe.stock.com, Krone KREATIV)

Optimismus, so hielt es der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer fest, „ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung, wo andere resignierten, eine Kraft, den Kopf hochzuhalten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine Kraft, Rückschläge zu ertragen, eine Kraft, die die Zukunft niemals dem Gegner lässt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt“. Er, der Widerstandskämpfer gegen die Nazis, schrieb diese zutiefst positiven Worte in einem Militärgefängnis, nur wenige Jahre bevor er in einem KZ ermordet wurde. An einem der dunkelsten Orte, glaubte er unbeirrt an das Licht.

„Es gibt gewiss auch einen dummen, feigen Optimismus, der verpönt werden muss. Aber den Optimismus als Willen zur Zukunft soll niemand verächtlich machen, auch wenn er hundertmal irrt. Er ist die Gesundheit des Lebens, die der Kranke nicht anstecken soll.“

Es ist genau dieser unbeugsame Optimismus, der dem Osterfest innewohnt und es so besonders macht. Und man muss gar kein Christ sein, um die Botschaft dieser Tage zu verstehen. Auf die Passion folgt die Auferstehung, auf das Leid die Erlösung. Auf die Dunkelheit das Licht. Ostern ist der Triumph der Hoffnung – der Sieg des Optimismus.

„Optimismus ist Pflicht“, meinte einst auch schon der Philosoph Sir Karl Popper. Gerade in Zeiten der Krise. Und nie fällt diese Pflicht so leicht wie in den frühlings-frohen Tagen von Ostern.

In diesem Sinne ein optimistisches Osterfest!