Erdbebenforscher vermuteten seit längerem einen Zusammenhang zwischen starkem Regen und Serien schwacher Erdbeben unter dem Hochstaufen, erläuterte der Minister. Mit dem jüngsten Hochwasser in Reit im Winkl und Unterwössen im Landkreis Traunstein sei die Vermutung zur Gewissheit geworden. "Der Beweis ist in Fachkreisen eine kleine Sensation."
Salz aus dem Berg gespült
Im Hochstaufen sei Salz versteckt, das bei starkem Regen ausgespült werde. Dabei komme es zu kleineren Verschiebungen im Berg, erläuterte ein Ministeriumssprecher. Dies sei als Erschütterung der Erde messbar. Möglicherweise seien die Erkenntnisse verwertbar für andere Regionen der Erde wie die Türkei, in denen es viel Salz gebe und zugleich häufig zu Erdbeben komme.
2002: 600 ähnliche Beben gemessen
Das Messnetz des Erdbebendienstes besteht aus 21 Messstationen. Besonders beobachtet werden das Gebiet bei Bad Reichenhall am Hochstaufen und die Gegend um Marktredwitz. Dort gibt es immer wieder so genannte Schwarmbeben mit einer Serie von Erdstößen.
Der bisher letzte große Erdbebenschwarm ereignete sich am Hochstaufen im August 2002 und bestand aus mehr als 600 schwachen Beben. Damals hatten heftige Regenfälle die Donau mit Rekordpegelständen über die Ufer treten lassen.
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