Neue Technologie

Wie KI in Zukunft das Töten von Küken verhindert

Tierecke
31.03.2024 06:55

Bei der Geschlechterfrüherkennung im Ei wird das Ziel verfolgt, männliche Legeküken erst gar nicht auszubrüten. Ein technisch vielversprechender Lösungsansatz steht kurz davor, diese Vision nun Wirklichkeit werden zu lassen. 

Es ist kaum zu glauben, aber in Österreich schlüpfen rund 110 Millionen Küken. Jedes Jahr! Rund ein Fünftel wird ausschließlich für Legezwecke gezüchtet. Diese Rasse nimmt schwer an Gewicht zu, ist aber tierisch fleißig, was die Produktion von Eiern betrifft.

Männliches Küken als Abfallprodukt
Wie man weiß, können nur Hennen Eier legen – die Hähne sind also nutzlos. Deshalb werden jedes Jahr rund neun Millionen männliche Küken vergast. Eine löbliche Ausnahme bilden Biobetriebe. Hier werden männliche Tiere nicht am Tag ihrer Geburt getötet, sondern als sogenannter „Bruderhahn“ aufgezogen und geschlachtet. Ein großartiger Beitrag aller Beteiligten, doch dieser Einsatz ist extrem kostspielig, da Legerassen doppelt so lange und doppelt so viel Futter brauchen wie Fleischrassen. 

KI im Hühnerstall
Doch dieses Dilemma ist bald Geschichte! Dank neuester Technologien und Künstlicher Intelligenz - die selbst vorm Hühnerstall nicht haltmacht - wird in nur einer Sekunde festgestellt, ob im Ei eine Henne oder ein Hahn heranwächst. Damit hat das grausame Töten von Eintags-Küken bald ein Ende.

Zahlen & Daten: 

  • Geschlüpfte Küken gesamt: rund 110 Mio.
  • Davon für Legezwecke: rund 21 Mio.
  • Davon männliche Küken: rund 10,5 Mio.
  • Eier-Erzeugung in Österreich: rund 2,2 Mrd. Eier
  • Pro-Kopf-Verbrauch: 248 Eier/Jahr (inkl. Eier in verarbeiteten Produkten)

Supermarkt Chef dafür
Auch der Handel reagiert sehr positiv auf diese Entwicklung! REWE-Chef Marcel Haraszti, der mit den konzerneigenen Marken stets Vorreiter im Bio-Bereich ist: „Das neue und offenbar praxistaugliche Verfahren ist aus unserer Sicht vielversprechend, da es Tierleid im Vorhinein verhindert!“ so der sympathische Manager und Tierfreund.

Bereits am elften Bruttag kann dieses Verfahren zu 99 Prozent das Geschlecht bestimmen und damit das Ei aussortiert werden, ohne dass ein Lebewesen leidet. Denn eine wissenschaftliche Studie belegt, dass der Embryo erst ab dem 13. Tag Schmerz empfinden kann.

Zitat Icon

Auch wenn es vor ein paar Jahren die beste Lösung für diese Lebensmittelproduktion war, ist auch hier Weiterentwicklung möglich. Die Technologie hat sich extrem schnell weiterentwickelt und erlaubt uns, das Thema Tierwohl neu zu denken.

Hannes Royer (Bild: Land Schafft Leben)

Hannes Royer, Vereinsgründer „Land schafft Leben“

„Wer nichts weiß, muss alles essen!“
Im aktuellen Podcast des Vereins „Land schafft Leben“ spricht der Landwirtschafts-Experte Hannes Royer mit dem Entwickler dieser innovativen Erfindung über die möglichen Vorteile der Früherkennung des Geschlechts im Ei. Denn der Einsatz einer solchen Technologie kostet auch viel Geld.

Ressourcenverschwendung
Eier würden ein wenig teurer werden und die Konsumenten müssten bereit sein, diese Mehrkosten zu tragen. Abgesehen davon, dass männliche Küken nicht mehr getötet werden müssten, würde auch die Umwelt davon profitieren. Mit der Bruderhahnaufzucht fließen nämlich viele Ressourcen in ein Lebensmittel, das von den Konsumenten eigentlich nicht gewollt wird.

Nachhaltigkeit im Fokus
Diese Ressourcen, darunter Anbauflächen für Futter, Stallflächen und Energie, könnten eingespart werden, indem man die Hahnenküken gar nicht erst schlüpfen lässt. In Hinblick auf eine nachhaltige Lebensmittelproduktion ist das ein wichtiges Argument.

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