Unsere Nieren arbeiten tagtäglich, um Giftstoffe und Endprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut zu entfernen und den Salz- und Wasserhaushalt des Körpers zu regulieren. Trotzdem wird dem Organ oft nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Der menschliche Körper ist ein wahres Wunderwerk. Und ein Organ, das wesentlich dazu beträgt, ist die Niere. Jedes Jahr im März wird dieses Multitalent des menschlichen Organismus am sogenannten Welt-Nieren-Tag gewürdigt.
Und zurecht: „Denn es gilt, das Bewusstsein für die enorme Leistung unserer Nieren zu steigern“, sagt Professor Dr. Martin Wiesholzer, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 1 des Universitätsklinikums in St. Pölten.
1800 Liter Blut in 24 Stunden
Was die Nieren zum Funktionieren des Körpers betragen: Bis zu 300-mal am Tag filtern sie unser Blut – das bedeutet, dass in Summe rund 1800 Liter Blut in 24 Stunden durch dieses Organ fließen. Dabei entgiften die Nieren den Körper, regeln den Flüssigkeits- und Salzhaushalt und produzieren Hormone. Zudem regulieren sie das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper.
Ein Mensch kann bis zu 90 Prozent seiner Nierenfunktion eingebüßt haben, bis sich erste Anzeichen bemerkbar machen.

Primar Dr. Martin Wiesholzer, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 1 des Universitätsklinikums in St. Pölten
Bild: UK St. Pölten/Robert Herbst
Trotz dieser lebenswichtigen Aufgaben wird der Niere oft erst die entsprechende Aufmerksamkeit zuteil, wenn es zu spät ist. Weltweit sind daher 10 Prozent der Bevölkerung von chronischen Nierenerkrankungen betroffen. Das Tückische daran: Diese Leiden beginnen schleichend, im Frühstadium sind für den Laien oft keine Symptome zu erkennen. „Ein Mensch kann bis zu 90 Prozent seiner Nierenfunktion eingebüßt haben, bis sich erste Anzeichen bemerkbar machen“, erklärt Dr. Wiesholzer. Und diese sind dann etwa geschwollene Gelenke, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und verminderter Appetit.
Gesunder Lebensstil zur Prävention
Die Hauptursachen für Nierenerkrankungen können typische Zivilisationsleiden sein: Diabetes und Bluthochdruck. „Durch einen gesunden Lebensstil kann man dem Risiko vorbeugen“, betont der Facharzt. Ausreichend Bewegung und Flüssigkeitszufuhr, gewährleisten, Speisen nicht zu sehr salzen, Übergewicht und Rauchen vermeiden – damit tut man dem Körper generell und den Nieren im besonderen Gutes.
Professor Wiesholzer verwiest zudem auf die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt, wo bei der Blut- und Harnanalyse erste Anzeichen von Nierenleiden entdeckt werden können.
Im Fall des Falles bleibt nur der Weg ins Krankenhaus. „Im Universitätsklinikum St. Pölten bieten wir Diagnostik und Therapie aller Nierenerkrankungen“, so Primar Wiesholzer. Das reicht von der Dialyse – also der maschinellen Blutwäsche – bis zur Transplantation: „Damit können betroffene Patienten wieder ein lebenswertes Leben führen.“
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