Schwere Krankheit
„Reichsbürger“ verstirbt kurz vor Prozessbeginn
Ein Angeklagter aus der mutmaßlichen „Reichsbürger“-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß ist vor Prozessbeginn gestorben. Der Mann war laut Medienberichten zuletzt schwer krank.
„Herr Norbert G. ist kürzlich in der Klinik verstorben“, teilte eine Sprecherin des Oberlandesgerichts Frankfurt, an dem der Prozess gegen den Mann bald beginnen sollte, der Deutschen Presse-Agentur mit. G. sei am 7. Dezember 2022 festgenommen und allerdings seit Anfang Jänner 2024 von der Haft verschont worden, hieß es weiter.
27 Verdächtige angeklagt
Gemeinsam mit neun weiteren Tatverdächtigen hatte die Bundesanwaltschaft den damals 72-jährigen Norbert G. im Dezember vergangenen Jahres in Frankfurt angeklagt. Ihnen wird unter anderem die Mitgliedschaft in oder Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens vorgeworfen.
Hintergrund ist eine großangelegte Anti-Terror-Razzia im Dezember 2022 in mehreren deutschen Bundesländern und im Ausland. Insgesamt hat die Bundesanwaltschaft 27 Verdächtige angeklagt – auch vor den Oberlandesgerichten in München und Stuttgart.
Rädelsführer stehen in Frankfurt vor Gericht
In Frankfurt sind vor allem die vermutlichen Rädelsführer angeklagt, in Stuttgart der sogenannte militärische Arm und in München die übrigen mutmaßlichen Mitglieder. Die Oberlandesgerichte München und Frankfurt haben bisher nicht entschieden, ob sie die Verfahren eröffnen. In Stuttgart startet der Prozess am 29. April.
Die sogenannten Reichsbürger in Deutschland behaupten, dass das Deutsche Reich (1871–1945) weiter existiert, daher ihr Name. Die Bundesrepublik und ihre Gesetze erkennen sie nicht an.
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