Ermittlungen laufen

17-Jähriger stürzt auf Klettersteig in Tirol in den Tod

Österreich
06.08.2012 12:04
Ein 17-jähriger Deutscher ist am Sonntag auf einem Klettersteig in Walchsee in Tirol in den Tod gestürzt. Den Burschen hatten auf der als schwer eingestuften Route plötzlich die Kräfte verlassen, sodass er rund drei Meter bis zur nächsten Seilverankerung fiel. Dabei rissen beide Schlauchbänder seines Klettersteigsets, woraufhin der Bursche weitere 100 Meter über senkrechtes Felsgelände abstürzte. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen.

"Das Klettersteigset wurde sichergestellt. Als nächster Schritt wird ein Gutachter bestellt", sagte Hansjörg Mayr, Sprecher der Anklagebehörde am Montag. Grundsätzlich müssten Klettersteigsets das Fünffache des Körpergewichts, also fünf mal 80 Kilo, aushalten, erklärte Peter Veider, Geschäftsführer der Bergrettung Tirol. Angaben zur Fallhöhe hingegen variierten von Hersteller zu Hersteller, drei Meter - wie beim 17-Jährigen - sollten aber eigentlich kein Problem darstellen.

Klettersets auszuleihen, so wie es der Verunglückte getan hatte, sei grundsätzlich kein Problem, "es sollte aber vor jedem Verleih eine Sichtprüfung durchgeführt werden", erläuterte Veider. Dabei werde überprüft, ob alle Nähte intakt sind. Denn wenn ein Gurt einmal einen Sturz überstanden habe, seien die Nähte teilweise gerissen. Dann müsse der Gurt auf jeden Fall ausgetauscht werden. Generell könnten Klettersteigsets zehn Jahre verwendet werden - außer ein Hersteller weise anderslautende Angaben aus, so Veider.

Keine Erfahrung mit anspruchsvollen Kletterrouten
Der 17-Jährige war mit seinem 32-jährigen Begleiter gegen 9.30 Uhr zu einer Tour auf den sogenannten "Direttissima"-Klettersteig im Bereich der Ottenalm aufgebrochen. Beide hatten laut Polizei keinerlei alpine Ausbildung und auch keine nennenswerte Erfahrung mit anspruchsvollen Kletterrouten.

Der Bursche dürfte nach dem Absturz auf der Stelle tot gewesen sein. Der Notarzt des sofort alarmierten Rettungshubschraubers konnte nur noch den Tod feststellen.

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