Grund für die anhaltende Misere ist neben der Yen-Stärke und der weltweit lahmenden Konjunktur weiterhin das Sorgenkind Fernsehgeschäft.
Sony, Produzent von Vaio-Laptops und Bravia-Fernsehgeräten, navigiert bisher ohne wirksames Rezept durch die Krise. Zwar hatte der neue Konzernchef Kazuo Hirai kurz nach Amtsantritt im April versprochen, den Konzern umzubauen, doch bisher ist die Performance für Investoren wenig überzeugend. Der Sony-Aktienkurs sank seit April um mehr als zwei Fünftel. Vor Veröffentlichung der Zahlen hatten die Titel in Tokio gut zwei Prozent fester geschlossen. Hirais Plan umfasst unter anderem den Abbau von 10.000 Jobs sowie den Einstieg in die Medizintechnik.
Weniger Absatz bei TVs und mobilen Spielekonsolen
Sony bekam bei mobilen Geräten die zunehmende Konkurrenz durch Apple, Samsung oder Microsoft zu spüren. Für eine ganze Reihe wichtiger Produkte wie die tragbare Playstation PSP oder PS Vita kürzten die Japaner ihre Absatzprognose. An tragbaren Kleingeräten will Sony im Gesamtjahr per Ende März 2013 nur noch zwölf Millionen Stück verkaufen, vier Millionen weniger als bisher. Auch der Absatz von Fernsehgeräten dürfte demnach mit 15,5 Millionen um zwei Millionen geringer ausfallen.
Trotzdem Gewinn von 1,35 Milliarden Euro gerechnet
Im abgelaufenen Quartal brach bei Sony das operative Ergebnis um 77 Prozent ein auf umgerechnet 65,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um 36 Prozent gerechnet. Das Management schraubte zudem die Erwartungen für das Gesamtjahr zurück: Demnach wird nur noch mit einem operativen Gewinn von 1,35 Milliarden Euro gerechnet statt bisher mit 1,87 Milliarden Euro.
Finanzschwaches Europa als Problem
Der Konzern bekommt auch die europäische Finanzkrise zu spüren. Europa ist für Sony traditionell wichtiger als für Sharp oder Panasonic, da es dort ein Fünftel seiner Umsätze erzielt - die Konkurrenz nur rund ein Zehntel. "Die wirkliche Sorge ist die Euro-Zone", sagen auch Experten. "Wir müssen den Sicherheitsgurt schließen und uns auf Turbulenzen einstellen", sagte Yuuki Sakurai, Analyst bei Fukoku Capital Management.
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