Die kleine Sarah erkrankte mit vier Jahren an einer Gehirnhautentzündung. Nun stehen täglich Therapien am Plan, aber die Familie kämpft weiter. Geholfen hat der Kleinen der vierwöchige Reha-Aufenthalt im kokon in Rohrbach. Diese Betreuungseinrichtung ist auf solche jungen Patienten spezialisiert.
Es begann mit harmlosem Kopfweh, aber dann ging alles ganz schnell: Neben den Schmerzen bekam Sarah, damals vier Jahre alt, Fieber, konnte zuerst ihre rechte Körperhälfte nicht mehr richtig bewegen, dann fiel auch die linke aus. Kurz darauf hörte das Mädchen mit dem Sprechen auf, auch die Atmung stockte – Notarzt! Erst später kam die Diagnose: Gehirnhautentzündung.
Nach zweieinhalb Jahren wieder (fast) normaler Alltag
„Wir haben damals nicht gewusst, wie wir Sarah vom Krankenhaus wieder mit nach Hause nehmen“, sagt ihre Mutter Anita (41). Heute, zweieinhalb Jahre später, lebt die vierköpfige Familie aus Hofkirchen wieder einen normalen Alltag. Zumindest fast: Am Montag hat Sarah Reittherapie, am Dienstag Ergo, dazu kommt die tägliche Stromtherapie, und ihren rechten Arm kann die nunmehr Sechsjährige noch nicht heben. Aber: Sie geht wieder in den Kindergarten, ist fröhlich, aufgeweckt, freundlich.
Es war ein langer Weg
Bis dahin war es ein langer Weg. „Sarah glaubte wieder gehen zu können, kippte aber um und war wieder verletzt“, erzählt Mama Anita etwa über jene Zeit. Oder: „Sarah hat sich ein bisschen hängen lassen, weil sie doch gemerkt hat, dass sie anders ist als andere Kinder.“ Geholfen habe ihrer Tochter der vierwöchige Reha-Aufenthalt im kokon in Rohrbach, wo Anita auch selbst in der Verwaltung arbeitet. Dort wird ein Behandlungsansatz intensiviert: „Jede körperliche Erkrankung ist mit psychosozialen Folgen verbunden“, sagt Liesa J. Weiler-Wichtl, Leiterin der psychosozialen Reha in Rohrbach.
Die pschosozialen Folgen müssen genauso selbstverständlich behandelt werden wie die körperlichen.
Liesa J. Weiler-Wichtl, Leiterin der psychosozialen Reha
Im kokon passiere das etwa mit Beratungen durch Sozialarbeiter oder mit psychologischer Betreuung sowohl für die kleinen Patienten, als auch für ihre Eltern. „Kindern hilft offene Kommunikation, also darüber zu reden, was sie betrifft“, sagt Weiler-Wichtl. Oder, wenn das verbal nicht möglich sei, mit Zeichnungen oder anderen kreativen und spielerischen Methoden zu kommunizieren. Erwachsene könnten sich dabei durchaus etwas abschauen: „Kinder würden oft gar nicht sagen, dass sie krank sind. Sie sehen das, was alles noch funktioniert.“
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