In Windischgarsten übernahm ein Welser Gastronom mit seiner Gattin die 1820 gegründete Konditorei Thallinger. Nach der Wiedereröffnung am Faschingssamstag baute das Duo im November das Lokal nun völlig um. An vielen Traditionen und uralten Rezepten wird dennoch festgehalten.
Für etwas mehr als zwei Wochen tauschten Eva Weixlbaumer und Robert Steinheimer Teigspachtel, Spritzbeutel und Zuckerstreuer mit Hammer, Zange und Schraubenzieher. Nun ist acht Monate nach der Übernahme der Umbau der Traditionskonditorei Thallinger in Windischgarsten abgeschlossen.
Backofen ist geblieben
Die Gaststube mit rund 80 Sitzplätzen wurde neu gestaltet, die Backstube umfassend modernisiert. Nur ein alter Backofen ist geblieben. „Weil uns Tradition wichtig ist“, lächelt Steinheimer. Der 54-jährige Welser erfuhr im Vorjahr vom drohenden Aus für den seit 1820 als „Ort der Versuchung“ bekannten Familienbetrieb und war sofort von der Idee einer Übernahme angetan.
Für meine Gattin und mich war klar, im Thallinger dürfen die Lichter nicht ausgehen.
Robert Steinheimer, Gastronom aus Wels
„Als Kind war ich in der Region oft wandern oder Ski fahren, danach gab es zur Belohnung immer eine Torte oder ein Eis. Da meine Frau auch in Windischgarsten unterrichtete, war für uns beide klar, dass im Thallinger nicht die Lichter ausgehen dürfen.“ Am Faschingssamstag war es heuer so weit: Steinheimer hauchte dem Lokal wieder neues Leben ein.
Altes Rezept gefunden
Wie es der Zufall wollte, lernte er auch eine Konditorin kennen, die in dem „Tortenparadies“ ihre Lehre absolvierte. „Sie ist der Garant, dass wir nach altem Rezept backen“, erklärt der ehemalige Tourismusschüler, der seit 40 Jahren in der Gastro tätig ist. Besonders viel Tradition steckt in den Thallinger-Krapfen.
Bei den Umbauarbeiten tauchte ein altes Krapfenrezept mit einem Spezialmehl aus Niederösterreich auf. „Wir kontaktierten die Firma und verwenden nur noch dieses Mehl“, so der Gastronom, der sich bereits 1996 mit seinem ersten Innenstadtlokal in Wels selbstständig machte. Trotz der jahrelangen Erfahrung musste er sich für die Konditorei Rat holen: „Ein Italiener hat mir das Eismachen gezeigt, wir erzeugen es selbst. Auch der Kaffee wird von uns geröstet.“ Einen Ruhetag gibt es nicht. Das Café mit insgesamt elf Mitarbeitern hat wochentags von 8 bis 18 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 18 Uhr.

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