15.000 Kinder

Wels: Jedes 5. Kind fällt zweimal durch Radprüfung

Oberösterreich
14.03.2024 11:20

Derzeit trainieren und lernen rund 15.000 Schüler in Oberösterreich für ihren ersten Führerschein. Ob sie diesen stolz herzeigen können, liegt fast ausschließlich an den Eltern – aber nicht, weil der Lernstoff so schwierig ist. Auffallend ist, dass es starke regionale Unterschiede gibt.

Die Kinder müssen das Rad im Griff haben, dann schaffen sie zu 99 Prozent die Fahrradprüfung. Aber fürs Radfahren-Lernen sind die Eltern zuständig. Nicht die Schule, nicht wir Polizisten.“ – Chefinspektor Nikolaus Koller und seine 366 Kollegen von der Polizei-Verkehrserziehung haben derzeit alle Hände voll zu tun: Rund 15.000 Volksschul-Viertklassler trainieren gerade für die Radfahrprüfung. „Das ist der erste Schritt in die eigene Mobilität“, sagt Petra Riener, Leiterin der Verkehrssicherheit beim ÖAMTC in OÖ, die Eltern rät, mit Kindern von klein auf – ab dem Laufradalter – zu üben: „Es geht vor allem darum, dass die Kinder ihr Fahrrad beherrschen, das Gleichgewicht halten können.“

Beherrschung ist wichtig
„Die Verkehrszeichen und die relevanten rechtlichen Dinge bekommen wir im Unterricht hin“, sagt Chefinspektor Koller, der mit seinen Kollegen die Theorie „paukt“, sich aber ärgert, wenn Mädchen und Buben mit zehn Jahren nicht geradeaus oder einhändig fahren können. „Das Nicht-Beherrschen des Fahrrades ist der Hauptgrund fürs Durchfallen, weil es andere Fehler provoziert. Die Kinder sind dann so konzentriert aufs Fahren, dass sie das Rundherum, etwa eine Stopptafel, nicht wahrnehmen“, sagt Koller, und: „Wir wissen nach 20 Metern, ob ein Kind radfahren kann oder nicht. Wenn es eine Gefahr für sich oder andere ist, können wir es nicht durchkommen lassen. Die Führerscheine werden nicht einfach verteilt. Aber jedes Kind bekommt auch eine zweite Chance“, sagt der Polizist.

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Von Kindern zu verlangen, die Prüfung zu machen, aber kein Interesse zu haben, ihnen das Radeln beizubringen – das passt nicht zusammen.

Nikolaus Koller, oberster Verkehrserzieher

Nur ein Bezirk mit „weißer Fahne“
Auffallend ist, dass in ländlichen Gebieten die allermeisten Kinder die Prüfung bestehen – hier ist das Fahrrad wichtiger fürs Unabhängig werden vom „Mama-Taxi“. Die Spanne ist groß: In Eferding schafften im Vorjahr alle Schüler – zumindest im zweiten Anlauf – die Prüfung, in Wels fiel jedes fünfte auch im zweiten Anlauf durch. „Für Kinder ist die Rolle im Straßenverkehr, vom Fußgänger hin zum Radfahrer, ein wichtiger Schritt“, hofft Infrastruktur-Landesrat Günter Steinkellner (FP), dass heuer die Durchfallquote zurückgeht.

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