20 Jahre nicht bemerkt

Ex-RAF-Terroristin Klette hatte keinen Mietvertrag

Ausland
06.03.2024 15:48

Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette hatte keinen Mietvertrag für ihre Einzimmerwohnung in Berlin-Kreuzberg. Es habe auch keine genehmigte Untervermietung gegeben, sagte ein Sprecher der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) am Mittwoch.

Daher habe man nicht gewusst, dass die gesuchte Terroristin in dem Gebäude in der Sebastianstraße lebte. Der eigentliche Mieter der Wohnung müsse jetzt mit Konsequenzen rechnen, hieß es. Weitere Details nannte der Sprecher nicht, er verwies dabei auf den Datenschutz. Angemietet wurde die Wohnung von einem früheren Bewohner. Laut Medienberichten ist weder bekannt, ob er von Klettes Identität wusste, noch wo er sich derzeit aufhält.

Jahrzehnte untergetaucht
Wie berichtet, war die 65-jährige Klette am 26. Februar in der Wohnung in Kreuzberg festgenommen worden. Sie soll dort etwa 20 Jahre gelebt haben. Bei der Durchsuchung der Sozialwohnung, die etwa 40 Quadratmeter groß ist, stieß die Polizei unter anderem auf eine Granate und Sprengmittel. Die Beamtinnen und Beamten sind weiterhin noch auf dem Gebäude im Einsatz.

Die Berliner Polizei durchsuchte am Wochenende ein Betriebsgelände.
Die Berliner Polizei durchsuchte am Wochenende ein Betriebsgelände.(Bild: AFP)

Klette war gemeinsam mit den früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69) vor mehr als 30 Jahren untergetaucht. Alle drei waren Mitglieder der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete. 1998 erklärte sich die RAF für aufgelöst.

Vorwurf des versuchten Mordes
Klette, Staub und Garweg werden wegen des Verdachts der Beteiligung an Terroranschlägen gesucht. Außerdem sollen sie zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um sich Geld zu beschaffen. Da dabei geschossen wurde, wird ihnen auch versuchter Mord vorgeworfen.

Staub und Garweg werden nach wie vor gesucht. In diesem Zusammenhang gab es in den vergangenen Tagen mehrere Durchsuchungen in Berlin.

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