Wiener Konzerthaus

Gansch & Roses: Balsam für Geist und Gemüt

Kultur
13.11.2025 15:01

Mit sattem Bläsersound, ideenreichen Soli und großer Freude daran feierte Thomas Gansch mit seiner „kleinen Bigband“ Gansch & Roses und exquisiten Gastkollegen Wiener Konzerthaus seinen bevorstehenden 50. Geburtstag – zum umfassenden Jubilieren.

Da sprüht der Witz, da rennt der Schmäh in Wort und Spiel und vor allem begeistern Virtuosität und mitreißender Klangeindruck. Im knallroten Anzug führt Thomas Gansch die insgesamt zehnköpfige Herrenpartie an und launig durch den Abend und leitet musikalisch gerne ein wenig auf die falsche Fährte. Der „Brazilian Blues“ entpuppt sich da als unbeschwerter Sommerspaziergang mit ein bisschen Swing und viel Lebensfreude, in dem schließlich alle von Ganschs Schwung mit- und fortgerissen werden.

Thomas Gansch lud u. a. die Kollegen Randy Brecker und James Morrison zum Festkonzert. (v. li. ...
Thomas Gansch lud u. a. die Kollegen Randy Brecker und James Morrison zum Festkonzert. (v. li. n. re.)(Bild: © Wiener Konzerthaus / Andrea Humer)

Der Feststimmung von Fanfaren und perkussivem Marschieren stellt Fabian Rucker ein expressiv-stürmisches Baritonsaxophon-Solo entgegen, zu dem die Kollegen ihre eigenen, durchaus abweichenden Sichtweisen beitragen, um sich schließlich im wohlig-satten Gesamtklang in zu vereinen. Einfühlsam elegisch breitet sich die Ballade „Where is Ahmad“ aus, in der der australische Multiinstrumentalist und langjährige Gansch-Freund, James Morrison, mit einem detailreichen Posaunensolo einen leicht wehmütigen Weg geht – den Ganschs Trompetenton wieder in sonnigere Gefilde lenkt. Schlagzeugerlegende Peter Erskine bekommt eine neue Version des Weather Report-Stücks „Teen Town“ – in einem Zeitraffer-Arrangement und mit neuen Akzenten. Und der unter anderem als Gründungsmitglied von Blood Sweat & Tears nicht minder legendäre Trompeter Randy Brecker schlägt in „Life is beautiful“ unglaublich tröstliche Töne an.

Auf zur wilden Jagd!
Die Beschleunigung der Zeit zieht sich jedenfalls konsequent durch das höchst vergnügliche Geschehen: Morrisons Express-Trompetenfahrt mündet in ein nicht weniger rasantes Spiel mit verteilten Rollen, in dem nun doch noch eine dezente Blues-Tönung auftritt und dann: Auf zur wilden Jagd! Ein bisschen New Orleans, ein bisschen Dixieland und eine schräge Variante des Pink-Panther-Motivs – mit einem breiten Lächeln und pantomimischer Kommentierung durch den sehr vergnügten Thomas Gansch. Kunst soll auch das Gemüt erfreuen, sagt er und tobt sich mit den Gefährten im finalen Mitmachstück noch einmal so richtig aus – einschließlich grandiosem Trompetenwettstreit mit Brecker und Morrison. Balsam für Geist und Gemüt!

Verena Kienast

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