Angriff in Zürich

Täter soll „Tod allen Juden“ gerufen haben

Ausland
04.03.2024 12:46

Nach dem Messerangriff auf einen orthodoxen Juden in Zürich am Samstagabend werden nach und nach Details bekannt. Laut Zeuginnen und Zeugen rief der 15-Jährige kurz vor der Tat „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“ auf Arabisch) und „Tod allen Juden.“

Die „Neue Zürcher Zeitung“ berichtete am Sonntag online, dass es sich um einen Schweizer mit arabischen Wurzeln handle. Wie berichtet, war ein 50-jähriger orthodoxer Jude in der Züricher Innenstadt mit einem Messer schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter wurde noch vor Ort festgenommen. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus gebracht und soll inzwischen außer Lebensgefahr sein.

Sicherheitsvorkehrungen verschärft
Die Polizei ermittelt unter anderem in Richtung eines antisemitischen Motivs. So hätten Zeuginnen und Zeugen berichtet, dass der 15-Jährige kurz vor der Tat „Tod allen Juden“ und „Allahu Akbar“ („Gott ist am größten“) gerufen hätte. Die Stadtpolizei hat Rücksprache mit jüdischen Organisationen gehalten und vorsorglich die Sicherheitsvorkehrungen rund um Orte mit jüdischem Bezug verstärkt. Am Sonntagabend wurde eine Mahnwache abgehalten.

Hier sehen Sie zwei Bilder der Mahnwache.

„Sehr gefährlicher Trend“
Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) hat nach dem Messerangriff schockiert reagiert. Seit dem Terrorangriff der militanten Palästinenserorganisation Hamas auf Israel gebe es einen „sehr gefährlichen Trend“, den Krieg im Gazastreifen als Rechtfertigung für Angriffe auf Jüdinnen und Juden zu missbrauchen. Die feige Tat in seiner Geburtsstadt mache ihn auch deshalb traurig, weil der mutmaßliche Angreifer ein Jugendlicher sei, sagte CER-Präsident Pinchas Goldschmidt.

Tatsächlich haben sich antisemitische Vorfälle in der Schweiz seit Beginn des Kriegs gehäuft. Im Westen des Landes nahmen antisemitisch motivierte Vorfälle 2023 um 68 Prozent zu. Fast die Hälfte davon ereignete sich nach dem 7. Oktober.

Keine akute Gefahr
Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) rechnet aber nicht mit einer akuten Gefahr für jüdische Menschen und Einrichtungen. Die Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft sollten dennoch vorsichtig sein.

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