Die deutsche Ministerin Annalena Baerbock ist mit ihrer „feministischen Außenpolitik“ omnipräsent. „Krone“-Kolumnist Robert Schneider ist allerdings kein sonderlich großer Fan der Grünen-Politikerin.
An der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock kann ich mich wirklich abarbeiten. Selten habe ich eine politische Persönlichkeit gesehen, die sich dermaßen unnötig, unberufen wie ungerufen in die mediale Öffentlichkeit spielt. Ob sie nun am Grabmal Gandhis Rosenblätter regnen lässt, in einer orthodoxen ukrainischen Kirche ein Kerzlein entzündet, ungebeten in Israel auftaucht und dort natürlich nur von der zweiten politischen Riege empfangen wird - die Deutsche hat uns gerade noch gefehlt! -, ob sie hell auflachend vor einem Kampfjet als Rüstungstreiberin posiert oder ihr Regierungsflieger aufgrund einer Panne nicht aus Brasilien abfliegen kann.
Baerbock ist immer dort, wo man sie ganz sicher nicht braucht und quatscht einen Unsinn daher, dass man sich fast fremdschämen muss. Nach dem Massaker der Hamas hat sie sich sofort nach Israel eingeladen und allertiefstes Mitgefühl bekundet. Seitdem die israelische Regierung nicht Rache und Vergeltung genug üben kann und ein Umdenken in Richtung Lösung für das palästinensische Volk stattfindet, plappert auch sie in diese Richtung. Ungefähr so: Sie sei zwar voll und ganz auf der Seite Israels, und den Antisemitismus lehne sie sowieso entschieden ab, aber die Palästinenserfrage müsse doch endlich geklärt werden. Natürlich nehme sie die Hamas in keiner Weise in Schutz ...
Mit schickem Outfit in die Ukraine
Ist Frau Baerbock zwei Wochen lang nicht in den Medien, muss sie eine Dienstreise unternehmen. Wohin? Sagen wir zur Abwechslung wieder mal in die Ukraine. Dort wurde ihr und einem Heer von Journalisten die imposante Kulisse eines zerbombten Häuserblocks zur Pressekonferenz angeboten. Die Grünen-Politikerin stakte dann in schickem Outfit und Stiefeletten mit Stiletto-Absätzen über herumliegende Eisenarmierungen.
Ich fand sie einfach wieder nur dummdreist und musste dabei an einen anderen grünen Außenminister denken, Joschka Fischer, der sich im Jahr 2003 dezidiert gegen den Irak-Krieg eines Donald Rumsfeld und Colin Powell wendete und eine direkte Konfrontation mit dem Nato-Partner USA riskierte.
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