OP wegen Lungenembolie

„Bin unendlich dankbar, weiterleben zu dürfen“

Oberösterreich
02.03.2024 11:20

Das war mehr als knapp! In letzter Sekunde entkam Familienvater Stefan Winkler aus Kirchdorf dem sicheren Tod. Er drohte, an einer Lungenembolie zu ersticken, herkömmliche Methoden hätte der 46-Jährige nicht überlebt. Im Gespräch mit der „Krone“ erzählte der Gerettete auch, wofür er am meisten dankbar ist. 

Ich bin zuhause auf der Couch gesessen, als plötzlich die Atemnot gekommen ist, und kurz darauf der Atemstillstand. Danach war ich für mehrere Wochen wegen der Lungenembolie in Krankenhäusern, aber es sah gar nicht gut aus. Zeitweise war ich sogar im Koma“, schildert Stefan Winkler (46) aus Kirchdorf.

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Ich bin unglaublich froh! Wenig später, und sie hätten mir die Decke über den Kopf ziehen müssen.

Der gerettete Familienvater Stefan Winkler

Lösung kam gerade noch rechtzeitig
Die Blutgerinnsel in seiner Lunge mussten dringend entfernt werden, doch: „Für eine Brustkorböffnung samt Vollnarkose war mein Puls schon zu niedrig“, so der Vater einer fünfjährigen Tochter. Als bereits alles verloren schien, kam die rettende Idee: „Einer unserer Oberärzte hat vor kurzem auf einem Kongress den Uni-Professor Klaus Hausegger kennengelernt, und dabei auch dessen Methode zur schonenden Entfernung von Blutgerinnseln aus der Lunge“, erklärt ein Sprecher des Salzburger Landesklinikums. Dieser stand auch sofort mit Rat und Tat zur Seite. 

Voller Erfolg
Wenig später traf das interdisziplinäre Team für die fünfstündige OP zusammen. „Ich war die ganze Zeit bei Bewusstsein, habe alles über einen Bildschirm mitverfolgt“, so Winkler. „18 Gerinnsel haben sie herausgeholt. Das letzte war wie ein Sektstoppel, als das heraußen war, hab ich wieder Atmen können und das Blut praktisch fließen gespürt!“

Lungenembolie: Was ist das?

Von einer Lungenembolie spricht man, wenn Blutgerinnsel in der Lunge stecken bleiben. Wenn die Lunge nicht mehr durchblutet wird, kann der Körper keinen Sauerstoff aufnehmen – es droht der Tod durch Ersticken. Übergewicht, Rauchen, Unbeweglichkeit, Diabetes und die Einnahme der Pille sind einige der Haupt-Risikofaktoren. Die neuartige Methode, die bei Stefan Winkler zum Einsatz kam, wird mechanische Thrombektomie genannt, kommt aus den USA und hat sich dort bereits bewährt: Patienten können das Spital schneller verlassen, und auch die Sterberate beträgt statt zehn bis 15 Prozent nur ein Prozent. In Österreich kam sie schon vereinzelt zum Einsatz, bleibt aber vorerst Patienten mit besonders schweren Verläufen und Komplikationen vorbehalten. 

Neuartige Methode
Bei der schonenden Methode wird ein Katheter über ein Blutgefäß von der Leiste über das Herz bis in die Lunge geführt, wo dann die Blutgerinnsel einfach abgesaugt werden.

Das Verfahren kann aber nur bei besonders schweren Fällen durchgeführt werden und benötigt eine – wie in diesem Fall – hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Vater voller Dankbarkeit
„Ich kann mich gar nicht genug bedanken“, so der 46-Jährige. „Es gab in meinem Umfeld kürzlich mehrere Todesfälle, einer sogar wegen einer Embolie. Auch für meine fünfjährige Tochter, die damals meinen Atemstillstand auf der Couch miterleben musste, bin ich unendlich dankbar, weiterleben zu dürfen!“

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