Rapid beendete den Derbyfluch, gewann gegen die Austria dank fast perfekter erster Halbzeit 3:0 +++ Emotion wichtiger als die Tabelle
„Die Nummer 1 in Wien sind wir“, hallte es durch den mit 26.000 Fans ausverkauften Hexenkessel. Rapids Spieler tanzten vor dem Block West, lagen sich in den Armen. Es war ein Moment der Befreiung, auch der Genugtuung nach den violetten Schmähungen der letzten Jahre. Nach zwölf sieglosen(!) Duellen gegen die Austria, auch elf erfolglosen Anläufen im längst nicht mehr neuen Allianz-Stadion durfte sich Grün-Weiß endlich wieder als Derbysieger feiern lassen - 3:0 im „Verlieren verboten“-Showdown im Kampf um die Meistergruppe (Top 6)! Der Fluch ist vorbei. Gleichzeitig war es auch der erste Sieg gegen den Erzrivalen in Hütteldorf seit 3668 Tagen, seit dem 3:1 am 9. Februar 2014.
„Erste Halbzeit nahe an der Perfektion“
„Irgendwann geht jede Serie einmal zu Ende“, strahlte Rapids Trainer Klauß, der nach dem 3:0 von Grüll (umkurvte nach einem Lochpass von Seidl cool Goalie Kos) auch den „Heul“-Jubel auspackte, mit seinem Team auf dem Rasen tanzte. „Es ist schwer Worte zu finden, die halbwegs vernünftig klingen. Es ist unfassbar, ein Moment zum Genießen.“ Weshalb der Deutsche die Analyse knapp hielt: „Die zweit Halbzeit war nicht gut, dafür war die erste Halbzeit nahe an der Perfektion.“
Da war Rapid giftig, entschlossener, gewann fast alle Zweikämpfe, erspielte sich viele Chancen. Schon nach 150 Sekunden hätte Guido Burgstaller per Kopf auf 1:0 stellen müssen: „Aber dann sind wir von Minute zu Minute stärker geworden, die Austria war eingeschüchtert“, freute sich Rapids Kapitän. „Es ist unfassbar, der Sieg tut einfach allen gut.“
Zumal Rapid mit dem Sieg auch wieder auf Platz sechs vorrückte, damit die Meistergruppe weiter selbst auf dem Fuß hat. Wobei auch nur noch drei Punkte auf den Tabellen-Dritten LASK fehlen. „Lass ma die Kirche im Dorf“, wollte das Burgstaller gar nicht hören. „Wir haben uns selbst zuzuschreiben, wo wir stehen. Aber wenn wir weiter so spielen, werden wir die nächsten zwei Spiele auch noch gewinnen.“
Seidl konnte scherzen
Klauß war gestern die Tabelle egal: „Dafür habe ich jetzt keinen Kopf. Es ist einfach pure Emotion, pure Freude.“ Während Matthias Seidl scherzte: „Ich kann nicht verstehen, wie man jahrelang nicht daheim gegen die Austria gewinnen kann.“ Für den 1:0-Torschützen war es ja das erste Wiener Derby in Hütteldorf. „Es war richtig cool.“ Für Rapid erstmals seit Jahren.
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