Bei einer Veranstaltung diskutierten die Präsidenten von Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung, Landwirtschaftskammer und ÖGB über die Zukunft der Arbeit.
Immer wieder flammt die Diskussion über die 32-Stunden-Woche auf - die Kärntner Vertreter der Sozialpartner sehen diese kritisch bis pragmatisch. Vier Präsidenten trafen sich am Dienstagabend und präsentierten ihre Perspektiven.
Sorge um Wettbewerbsfähigkeit
„Wir befinden uns im Wettbewerb mit internationaler Konkurrenz und brauchen dringend mehr Fachkräfte. Diese Diskussion findet aber nur bei uns statt“, betont WK-Präsident Jürgen Mandl. „Damit schaden wir uns nur - wir brauchen mehr Leute, die anpacken wollen.“ Er fordert die Vermittlung von Leistungsdenken schon im Kindergarten.
Wir müssen das Leistungsdenken wieder an Kinder und Jugendliche weitergeben, sonst wird es schwierig.
Jürgen Mandl, Präsident, Wirtschaftskammer Kärnten
Duale Ausbildung als Chance
Auch IV-Präsident Timo Springer will auf den Nachwuchs bauen. „Die Arbeitskräfte der Zukunft müssen hochkompetent und flexibel sein. Die duale Ausbildung ist dafür ein guter Ansatz“, erklärt Springer, der die Diskussion über mehr Freizeit kritisch sieht: „Das müssen wir uns leisten können - und dafür brauchen wir mehr Wohlstand.“
Weniger Schwarzmalerei
Auf der Arbeitnehmerseite eröffnete ÖGB-Präsident René Willegger einen anderen Blickwinkel: „Wenn man immer nur schwarzmalt, schlägt sich das auch auf die Stimmung der Arbeiter nieder. Diese brauchen eine positive Perspektive.“ Eine Arbeitszeitverkürzung sieht er pragmatisch: „Das muss ja nicht gleich kommen, sondern ist ein Denkanstoß.“
Landwirtschaft leidet unter Bürokratie
„Für Landwirte sind 32 Stunden reine Fantasie“, schmunzelte LK-Präsident Siegfried Huber. „Wir arbeiten gerne, aber es muss sich auch auszahlen.“ Besonders die Bürokratie sei eine Belastung - trotzdem blickt Huber optimistisch in die Zukunft und sieht gerade im Energiebereich große Chancen für die Kärntner Landwirte.
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