Falklandinseln
Cameron besucht Teil der „britischen Familie“
Mit einem Besuch auf den Falklandinseln hat der Außenminister des Vereinigten Königreichs den Einwohnern des britischen Überseegebiets die Unterstützung seiner Regierung zugesichert. Das Archipel, das geografisch zu Südamerika gehört, wird seit Jahrzehnten auch von Argentinien beansprucht.
Solange die Falklandinseln ein Teil der „britischen Familie sein wollen“, seien sie willkommen und London werde zu ihrem Schutz und zu ihrer Verteidigung beitragen, sagte Cameron am Montagabend in der Hauptstadt Stanley. „Und ich hoffe, dass das für eine sehr, sehr lange Zeit, möglicherweise für immer, so bleibt.“
Es war der erste Besuch eines britischen Regierungsmitglieds auf den Falklandinseln seit dem damaligen Verteidigungsminister Michael Fallon 2016. Der bisher letzte Außenminister, der auf die Inseln reiste, war 1994 Douglas Hurd.
Angriff der Militärjunta mündete in Krieg
Seit 1833 stehen die zuvor unbewohnten Inseln unter britischer Verwaltung. Argentinien griff die Inseln 1982 an. Die damals herrschende argentinische Militärjunta wollte mit dem Angriff nach Einschätzung von Historikern von den zunehmenden innenpolitischen Problemen ablenken.
Nachdem die argentinischen Streitkräfte während des 72 Tage dauernden Kriegs eine Reihe von Niederlagen hinnehmen mussten, unterzeichneten beide Seiten einen Waffenstillstand. Insgesamt kamen bei dem Konflikt 649 Argentinier, 255 britische Soldaten und drei Inselbewohner ums Leben.
Kränze niedergelegt
Bei seinem Besuch legte Cameron an einem britischen Soldatenfriedhof sowie an der Gedenkstätte in Stanley je einen Kranz nieder. „Auf den Falklandinseln habe ich jenen meinen Respekt gezollt, die während des Konflikts von 1982 ihr Leben verloren haben. Wir werden den unglaublichen Einsatz der britischen Streitkräfte nie vergessen“, schrieb Cameron auf der Nachrichtenplattform X (ehemals Twitter).
Im Ort Goose Green traf der frühere Premierminister Einwohner. Argentinische Truppen hatten dort während des Kriegs Dutzende Menschen über Wochen im Gemeindezentrum gefangen gehalten.
Öl- und Gasvorkommen sorgen für Konfliktpotenzial
Argentinien erhebt weiterhin Anspruch auf die Inseln, die dort Malvinas genannt werden. 2013 sprachen sich die Bewohner der Inseln mit großer Mehrheit für einen Verbleib bei Großbritannien aus. Nach der Entdeckung von Öl- und Gasvorkommen rund um die Inseln hat sich der Konflikt wieder verschärft.
Cameron hatte sich am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos mit dem neuen argentinischen Präsidenten Javier Milei getroffen. In Stanley sagte der Minister, London wolle gute Beziehungen zu Buenos Aires. „Aber dies wird niemals auf Kosten der Wünsche der Falkländer gehen, die unserer Ansicht nach in dieser Frage absolut an erster Stelle stehen.“ Cameron wollte am Dienstag noch eine Pinguinkolonie besichtigen und anschließend nach Paraguay weiterreisen.









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