Kaum Fonds und Aktien

Österreicher sind beim Sparen konservativ

Trotz einer weiterhin hohen Inflation sind viele Österreicherinnen und Österreicher in ihrem Sparverhalten konservativ. Laut einer Marketmind-Umfrage setzen drei Viertel aller Befragten auf klassische Anlagemöglichkeiten wie das Sparbuch. Ungefähr ein Viertel (23 Prozent) nutzt Fonds.

Aktien werden nur von 17 Prozent der insgesamt 1044 Befragten genutzt. „Gründe für die geringe Nutzung des Kapitalmarkts sind die Angst vor Geld- und Wertverlust, die unsichere wirtschaftliche Lage und das fehlende Finanzwissen“, sagte Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes, am Freitag.

So ist mehr als jeder dritten befragten Person (35 Prozent) nicht klar, dass die hohe Inflation das Ersparte trotz Zinsen weniger wert werden lässt. Gleichzeitig sorgen sich aber sieben von zehn Befragten sehr darüber, dass ihr Erspartes wegen der Teuerung weniger wert wird.

Begriffe unklar
Die Umfrage zeigt generell, dass das Finanzwissen in Österreich ausbaufähig ist. Etwas mehr als ein Fünftel ist mit dem Zinseszinseffekt vertraut, 29 Prozent der Befragten können den Unterschied zwischen Aktien und Aktienfonds richtig erklären. Lediglich acht Prozent wissen noch, was der Begriff ETF (Exchange Traded Funds/börsenorientierter Fonds) bedeutet.

Bei Sparprodukten gab hingegen mehr als jede zweite Person (53 Prozent) an, sich gut informiert zu fühlen, bei Wertpapieren sind es deutlich weniger (17 Prozent). Ein weiteres Ergebnis ist, dass die klare Mehrheit (80 Prozent) der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer gerne deutlich mehr Geld anlegen oder generell sparen würde. Dazu wünschen sich viele (42 Prozent) mehr Beratung und Hilfe.

Diese soll von Bankberaterinnen und Bankberatern oder alternativ von unabhängigen Finanzcoaches kommen. Auf Informationen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis setzen deutlich weniger Menschen.