Wegen Antisemitismus

Wiener Imam legt Funktionen zurück

Wien
15.02.2024 15:32

Der Wiener Imam, der durch mehrere antisemitische Facebook-Postings auffiel, zieht sich von seinen Funktionen in der Arabischen Kultusgemeinde zurück. So wird er beispielsweise nicht länger in der Moschee am Schöpfwerk in Wien-Meidling predigen.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) hatte den Wiener Imam jetzt ins Büro von Präsident Ümit Vural zitiert. „Die IGGÖ verurteilt die auf Facebook aufgetauchten Postings von Herrn El. S als inakzeptable Reaktion auf den aktuellen Nahostkonflikt. Hass und Diskriminierung jeglicher Form widerspricht den Lehren des Islam und den Werten, für die die IGGÖ einsteht sowie ihrem Bestreben, die Werte des interreligiösen Respekts, der Toleranz und des Dialogs zu fördern“, heißt es in einer Stellungnahme.

Facebook-Profil nicht mehr auffindbar
Der Imam hatte im Jänner auf Facebook unter anderem geschrieben: „Allah, (...) lass‘ keinen von denen (gemeint sind Jüdinnen und Juden, Anm.) am Leben.“ „Oh, Allah, besiege die Juden und unterstütze die Mujaheddin, die für Allah in Palästina kämpfen“, hieß es in einem anderen Posting. Inzwischen ist das Facebook-Profil gar nicht mehr auffindbar, zuvor waren einzelne Textstellen wieder entfernt worden.

Zitat Icon

Oh, Allah, besiege die Juden und unterstütze die Mujaheddin, die für Allah in Palästina kämpfen.

Das postete der Imam auf Facebook

Bericht ging an Staatsanwaltschaft
Da sich der Mann vergangene Woche im Ausland befand, fand der Termin im Präsidialbüro der IGGÖ an diesem Donnerstag statt. Ob die Äußerungen den Tatbestand der Verhetzung erfüllen, muss noch geprüft werden. Die Staatsanwaltschaft Wien hat vergangene Woche einen Anlassbericht erhalten. Sollte sich ein Verdacht bestätigen, würden Ermittlungen eingeleitet, hieß es.

Die Moschee am Schöpfwerk in Wien-Meidling, in der er gepredigt hatte, ist Teil der IGGÖ und wird vor allem von Menschen mit ägyptischen Wurzeln besucht. In den dort gehaltenen Predigten konnten bisher keine problematischen Inhalte festgestellt werden. Der Imam trage aber „Verantwortung für sein Verhalten in den sozialen Medien“, hieß es. Die Moschee wird in einer Versammlung einen neuen Imam bestellen.

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